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Verbohrter Chef-Entwickler...was tun?

newlord

Mitglied
Moin Moin

Ich mache gerade ein vierwöchiges Praktikum mit sehr guten Aussichten auf ne Festanstellung. Das Problem:

Der Chef-Entwickler ist verbohrt in seinen Ansichten und hat - technisch gesehen - vermutlich weniger auf der Palette als ich. Gerade in Sachen PHP will er wenig bis keine Fremdkomponenten verwenden, geschweige denn auf ein Framework wie Laravel, Symfony oder Kohana zurückgreifen. In einer Hinsicht kann ich das verstehen, denn die Firma baut Individual-Software und werkelt derzeit an ihrem eigenem CMS. Nur aus der Entwickler-Sicht kann ich das getue, dass jener Chef-Entwickler versucht das Rad noch runder zu machen, nicht verstehen.

Ich selbst nutze Laravel für meine privaten Projekte und letzte Woche hieß es, dass er und ich doch versuchen sollten ein eigenes Framework zu schreiben, in welches einige meiner Vorgehensweisen mit einfließen sollen. Davon abgesehen dass ich das für unnötig und für Zeitverschwendung halte, ist die Frage:

Mit welchen Argumenten lassen sich jene Leute überreden, einen vereinheitlichen - mehr oder weniger standardisierten - Weg zu gehen, Zeit zu sparen und sich auf bereits durchentwickelte Frameworks zu verlassen? Selbst unter dem Standpunkt, dass Individual-Software entwickelt werden soll und Befürchtungen bzgl. der Sicherheit bzw. Codesicherheit vorhanden sind.

Wie geht man da als Praktikant bzw. später frisch Eingestellter am besten an so ein Thema ran?
 
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Wenn du jetzt als Praktikant schon denkst, dass du technisch dem Chefentwickler überlegen bist, würde ich mir mal überlegen, ob es der richtige Job für dich ist...

Ansonsten, mit Argumenten versuchen, wenn er dagegen ist, wirst du es wohl oder übel akzeptieren müssen. Zudem, oftmals können Firmen nicht so einfach wie Privatpersonen immer mit dem neusten Trend gehen
 
Ich kann deine Position durchaus nachvollziehen. Es ist ärgerlich, wenn man konstruktive Vorschläge zur Implementierung einer neuen oder besseren Technologie unterbreitet und dann geblockt wird. Auf der anderen Seite führt der Lead Dev auch nachvollziehbare Gründe für seine Position an.

Wenn du dich damit nicht abfinden willst, kündige und suche dir etwas Neues. Lieber jetzt, als dass du in drei Monaten einen hässlichen Fleck in deinem Lebenslauf hast, der nach Scheitern während der Probezeit aussieht. Seinen ersten Job sollte man schon 1-2 Jahre behalten.
 
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Moin Moin

Ich mache gerade ein vierwöchiges Praktikum mit sehr guten Aussichten auf ne Festanstellung. Das Problem:

Der Chef-Entwickler ist verbohrt in seinen Ansichten und hat - technisch gesehen - vermutlich weniger auf der Palette als ich. Gerade in Sachen PHP will er wenig bis keine Fremdkomponenten verwenden, geschweige denn auf ein Framework wie Laravel, Symfony oder Kohana zurückgreifen. In einer Hinsicht kann ich das verstehen, denn die Firma baut Individual-Software und werkelt derzeit an ihrem eigenem CMS. Nur aus der Entwickler-Sicht kann ich das getue, dass jener Chef-Entwickler versucht das Rad noch runder zu machen, nicht verstehen.

Ich selbst nutze Laravel für meine privaten Projekte und letzte Woche hieß es, dass er und ich doch versuchen sollten ein eigenes Framework zu schreiben, in welches einige meiner Vorgehensweisen mit einfließen sollen. Davon abgesehen dass ich das für unnötig und für Zeitverschwendung halte, ist die Frage:

Mit welchen Argumenten lassen sich jene Leute überreden, einen vereinheitlichen - mehr oder weniger standardisierten - Weg zu gehen, Zeit zu sparen und sich auf bereits durchentwickelte Frameworks zu verlassen? Selbst unter dem Standpunkt, dass Individual-Software entwickelt werden soll und Befürchtungen bzgl. der Sicherheit bzw. Codesicherheit vorhanden sind.

Wie geht man da als Praktikant bzw. später frisch Eingestellter am besten an so ein Thema ran?

Auch wenn ich dir grundsätzlich Recht gebe, denke ich du musst da einfach mitmachen. Letztlich wirst du immer den kürzeren ziehen. Chef ist nunmal Chef.
Letztlich kann es dir ja egal sein ob du einen Haufen Probleme hast aufgrund der oben genannten Dinge. Denn dies fällt zu Lasten des Unternehmens, du bist nur Arbeitnehmer und beziehst deinen Stundenlohn. Ich würde einfach still sein und den Anweisungen folgen.

Für meine persönliche Weiterbildung würde ich mich sogar darüber freuen, ein eigenes Framework programmieren zu müssen. Aus unternehmerischer Sicht ist dass allerdings sehr fragwürdig (Es sei denn man hat ein entsprechend großes Team und Budget)
 
@thecain, Tronjer:

Ich bin mir schon sicher dass es der richtige Job für mich ist, da Individual-Software ebenso mein Schwerpunkt ist und dort kein Stangen-CMS wie TYPO3, Joomla oder Contao zu Einsatz kommt (was ich sehr befürworte). Zumal andere Stellen sind hier nicht zu finden. Erst in Hamburg bzw. Berlin würde ich wieder fündig werden und ein Umzug wird durch momentante Finanzmittelknappheit verhindert.

Zudem: So dermaßen Groß ist die Firma nicht. Die haben 3 Standbeine, wobei der Entwicklungs-Sektor erst vor kurzem dazu gekommen ist und mit mir erst 2,5 Leute (einer ist hauptsächlich Designer) umfassen würde. Einheitliche Standards existieren dort - wiegesagt abgesehen davon was der Chef-Entwickler treibt - nahezu gar nicht.

Ich sähe evtl. noch die Chance über unsere Tech-Meetings, die wir mindestens 1x pro Woche abhalten und bei denen auch der Oberchef (ist gleichzeitig auch unser Sysadmin) anwesend ist, dabei entsprechende Argumente vorzubringen.
 
@thecain, Tronjer:

Ich bin mir schon sicher dass es der richtige Job für mich ist, da Individual-Software ebenso mein Schwerpunkt ist und dort kein Stangen-CMS wie TYPO3, Joomla oder Contao zu Einsatz kommt (was ich sehr befürworte). Zumal andere Stellen sind hier nicht zu finden. Erst in Hamburg bzw. Berlin würde ich wieder fündig werden und ein Umzug wird durch momentante Finanzmittelknappheit verhindert.

Zudem: So dermaßen Groß ist die Firma nicht. Die haben 3 Standbeine, wobei der Entwicklungs-Sektor erst vor kurzem dazu gekommen ist und mit mir erst 2,5 Leute (einer ist hauptsächlich Designer) umfassen würde. Einheitliche Standards existieren dort - wiegesagt abgesehen davon was der Chef-Entwickler treibt - nahezu gar nicht.

Ich sähe evtl. noch die Chance über unsere Tech-Meetings, die wir mindestens 1x pro Woche abhalten und bei denen auch der Oberchef (ist gleichzeitig auch unser Sysadmin) anwesend ist, dabei entsprechende Argumente vorzubringen.

Du solltest nur nicht vergessen, dass es sehr beleidigend/kränkend für einen Entwickler ist, von einem Praktikant als "unfähig" (auch wenn du das nicht direkt sagst) bezeichnet zu werden. Insbesondere wenn du das vor dem Big Boss machst.
Ich persönlich würde dir danach das Leben zur Hölle machen ;)
 
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Ich setze bei Argumentationen über Verfahrensweisen auf Konstruktivität und versuche mein Gegenüber nicht vor den Kopf zu stoßen. Die Diskussion über Vor- und Nachteile unserer bisherigen Arbeitsweise haben wir noch nicht in dieser Dreierkonstellation geführt. Ich denke wenn mir der Zeitpunkt als passend erscheint, werde ich versuchen dieses Thema nochmals schonend aufzugreifen, in der Hoffnung dass sich daraus was ergibt, was beiden Seiten nützt. Sich irgendwo in der Mitte zu treffen wird, so hoffe ich zumindest, möglich sein.

Für meine persönliche Weiterbildung würde ich mich sogar darüber freuen, ein eigenes Framework programmieren zu müssen.

Selbst wenn dieses aufgrund von Zeitdruck niemals zu dem werden würde, was man sich eigentlich wünscht bzw. so dermaßen flach gehalten werden muss, dass externer Mitarbeiter Mustermann nach 1-2 Stunden damit zurecht kommt? Das kann man meines Erachtens schon nicht mehr als Framework bezeichnen. Eher als eine Art von reduziertem Toolkit.
 
Besprich dich mit ihnen, was das neue "Framework" können muss und wirf dann nochmals ein, dass es solche bereits gibt, mit einem viel grösseren Umfang etc... Dann könnt ihr ein Abwägen von pro und kontra machen.

Doch wenn sie sich quer stellen, wirst du dich damit abfinden müssen. Solange du Angestellter bist, wird es immer wieder Dinge geben, die du einfach SO machen musst, obwohl es vielleicht eine bessere/andere/schnellere Lösung gibt.
 
Einerseits schreibst du, dass du dort einen festen Job willst und weit und breit keine Alternativen existieren und andererseits äußerst du dich ziemlich negativ über deinen zukünftigen Kollegen (evtl. Chef).
Der Chef-Entwickler ist verbohrt in seinen Ansichten und hat - technisch gesehen - vermutlich weniger auf der Palette als ich.
Das ist ein sehr gefährliches Terrain, worauf du dich begibst.
a) Kann dein Chef-Entwickler auch googlen und bevor man heutzutage jemand einstellt, holt man sich üblicherweise Infos von überall. Ich glaube, dieser Thread wird nicht unbedingt deinen Marktwert steigern.
b) Auch wenn es manchmal schwer fällt: Mag die Firma noch so klein sein - es gibt immer Hierarchien und "Ober sticht Unter".
Da gibt es zwei Varianten: Entweder man ordet sich ein oder man macht sich selbständig.

Gruß Harry
 
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Alles was ich von mir gebe habe ich, egal ob im WWW oder im RL, selbst zu verantworten. Von daher: Ja, ich bin mir des Risiko's durchaus bewusst.
 
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