• Jetzt anmelden. Es dauert nur 2 Minuten und ist kostenlos!

Kino.to abgeschaltet - Witz oder Wahnsinn....... oder ok?

Jetzt hab ich mal die Zeit, was dazu zu schreiben.
Eigentlich dachte ich, ich brauche viel Zeit...aber nun denke ich, dass das Meiste, was ich schreiben würde, bereits von Struppi dargelegt wurde.
Ich stimme seinen Äußerungen in vollem Umfang zu und füge nur noch ein paar Meinungsergänzungen hinzu.

Egal welche Industrie: Musik, Film, Software.
Die Behauptung, dass ihnen Schaden in Milliardehöhe entstehen würde, durch die illegale Verbreitung im Internet, ist eine Milchmädchenrechnung, wie sie eigentlich eindeutiger nicht sein kann.
Klar: Es findet eine illegale Aneignung statt. Das kostenlose Downloaden von urheberrechtlich geschützten Werken, bei nicht autorisierten Anbietern, ist einem Diebstahl gleichzusetzen.

Aber:
Es handelt sich hier nicht um einen messbaren körperlichen Wert!
Wenn du in einen Laden gehst und dort eine DVD klaust, die der Laden beim Hersteller oder beim Zwischenhändler gekauft hat, dann entsteht dem Laden ein nachweislicher finanzieller Schaden.
Wenn jemand eine digitale Kopie der Selben DVD herunterlädt, ist das ebenfalls eine illegale Aneignung (Diebstahl)...aber eine, bei der niemandem ein messbarer Schaden entsteht!

Frage 10 Downloader, ob sie den Film, den sie im Netz gezogen haben auch im Kino angesehen hätten (oder die Musik-CD oder das Spiel gekauft hätten), wenn sie die möglichkeit des Downloads nicht gehabt hätten und sie werden, in fast allen Fällen, alle mit "Nein" antworten.
In den Fällen, wo sie mit "Ja" antworten würden, waren sie tatsächlich im Kino und haben den Film gezogen, um ihn sich zuhause noch einmal anzusehen.
Frag sie, ob sie auch mehrmals ins Kino gegangen wären, um den gleichen Effekt zu erlangen, und sie antworten wieder mit "Nein".

Was wir hier haben, ist per Definition ein Diebstahl...aber ohne einen Geschädigten.
Ok, ich gebe zu, dass das unfair und ein wenig zu allgemein ist.
Ein gewisser Prozentsatz besteht sicherlich, der überhaupt keine Software, CDs und DVDs mehr kauft und nicht mehr ins Kino geht, weil man ja alles umsonst bekommen kann.
Aber im vergleich zu dem, was die Industrie uns als entsehenden Schaden vorgaukeln will, ist das ein Regentropfen im Atlantik!
Zudem stehen dem tatsächlichen Schaden jene entgegen, die Struppi bereits erwähnt hat: Diejenigen, die ohne den Download auf einen bestimmten Künstler/Entwickler niemals aufmerksam geworden wären. Bei denen (zukünftige) Käufe oder Eintrittsgelder generiert werden, die sonst nie zustande gekommen wären!

Die industrie wertet jeden illegalen Download als entgangenen Kauf.
Haltet ihr das für wahrscheinlich?
Wer das glaubt, der glaubt auch, wenn es die richtigen Leute sagen, dass der Mond ein Stück Käse in Gottes Speisekammer ist, wo er jeden Tag eine Scheibe abschneidet, um am Monatsende, wenn er verbraucht ist, einen neuen hinzulegen.

Die Industrie hält krampfhaft an veralteten Marketingmodellen fest - oder hat es zumindest viel zu lange getan und kriegt jetzt die Kurve nicht.
An Datenträgern und Tonträgern verdient man ja sooo viel mehr als an legalen Downloadangeboten.

Die Industrie gaukelt einen Schaden vor, der in diesem Ausmaß durch Piraterie nie entstanden ist und bringt ihre Argumente so überzeugend vor, dass sie sie inzwischen selber glauben.
Wie sonst ist es zu erklären, dass Millionen von Geldern in die Entwicklung von Kopierschutzen gepumpt werden, die doch alle nach wenigen Tagen bereits wieder geknackt und wirkungslos sind?
Am Ende schadet sich die Industrie selber durch Investierung in sinnloser Vereitelung eines so nicht entstandenen Schadens und Verfolgungsschwerpunkt auf den Abnehmer.
Das schert den Anbieter nicht.
Er hat ja begriffen, dass ihm kein Schaden entsteht...
 
Werbung:
Zumal die grossen Filmproduzenten, wenn sie das Internet verstanden hätten, ganz einfach solche Seiten den garaus hätten machen können.

Wenn ich Filmmanager wäre, würde ich versuchen soviele Internetseiten zu etablieren, die kostenlos Filme anbieten, wie möglich. Oder sogar selbst einrichten.
Dort werden dann die Filme in mittelmäßiger Qualität (bei kino.to waren sie eher in schlechter) zum donwloaden und streamen angeboten. Die Seiten werden fett beworben, inkl. der Werbung auf die DVD und deren sehr guten Qualität. Dagegen hätte keine kino.to Seite ein Chance. Die Suchbegriffe laufen alle auf meine Seiten.

Und durch die Werbung auf den Film würden mehr Leute in's Kino gehen (der gleiche Effekt wie bei der Musik), man könnte sich den enormen Aufwand der Strafrechtlichen Verfolgung sparen und vermutlich sogar noch zusätzliches Geld mit Werbung verdienen.

Stattdessen wird dort aber nur gejammert und Kunden oder petentielle Kunden kriminalisiert oder gar in den Ruin getrieben. Das ist schlechtes Marketing und eine Riesenaufwand der nur Anwälten und dubiosen Firmen Geld bringt.
 
Werbung:
Wenn ich hier so mitlese, glaube ich irgendwie im falschen Film zu sein....

Datenklau ist Klau, was gibt es denn da zu diskutieren. So steht es geschrieben und so wird es behandelt. Nach meiner Auffassung wird Datenklau zu milde behandelt. In einer Zeit, wo alles in Bits und Bytes umgewandelt wird, sind Daten nun mal genauso gut wie früher die Schallplatten oder Seiten aus einem Buch. Programme, Musik, Filme, werden nach belieben verteilt und ins Volk gestreut, der Erzeuger hat nichts davon. So geht das doch nicht.

Die Frage die sich mir stellt ist aber unter anderem auch folgende:

Angeblich haben die kino.to Betreiber 100 Millionen gewinn durch diese Filmplattform gemacht, Gewinn der der Filmwirtschaft entgangen ist.

Anstatt eine Seite zu schliessen wie kino.to ( was uebrigens Jahre gedauert hat bis Sie wirklich den entscheidenden Schlag landen konnten), (mal ganz abgesehen davon gibt es bestimmt noch 100erte andere im Netz)

koennte man sich doch Seitens der Filmindustrie ueberlegen dieses anscheinend enorme Werbepontial dieser Streamingseiten fuer sich zu benutzen. Und in irgendeiner Form
eine legale alternative schaffen. Wie diese aussehen koennte ist eine andere Frage.....
Die Frage stellt sich für die Filmindustrie ganz offensichtlich nicht, sonst hätten sie es schon gemacht. Könnte man, hätte, sollte ist hinfällig, sie tun es nicht!!
Ich glaube nicht, dass alle, die sich einen Film gezogen haben, den auch als DVD gekauft hätten (der Schaden ist also nach meiner Meinung wesentlich geringer als angegeben) aber wie schon gesagt, es ist verboten, damit ist die Diskussion eigentlich schon beendet.

Mal abgesehen davon ob ein Schaden überhaupt entstanden ist, glaub ich schon, dass "diese Gruppe" relativ signifikant ist. Natürlich nicht unbedingt die konkrete Alleinerziehende mit drei Kindern, aber es sind vor allem Jugendliche, von denen sicher nicht wenige Geldprobleme haben und eher selten in ein Kino gehen können.
.....
Reden wir von den selben Jugendlichen?
Die mit dem 50€ Telefontarif und den 1000€ Handies, wo die Filme auch gleich gestreamt werden?
Nach meiner Meinung nutzen die Jugendlichen das Angebot nur einfach aus, ohne sich darüber Gedanken zu machen, ob das nun verboten ist oder nicht. Das hat mit Geld, das nicht vorhanden ist gar nichts zu tun
Auch auf die Gefahr mich zu wiederholen, es ist verboten und damit Schluss.
Ich finde Steuern auch nicht gut und muss sie bezahlen, Das Rauchverbot an allen Ecken geht mir tierisch auf die Nerven, aber ich muss mich dran halten, was ist also so schwierig daran zu verstehen, dass man geistiges Eigentum nicht nach gutdünken verteilen und verscheuern darf.

Sind Jugendliche (genauer gesagt, die, die sich Filme downloaden) heute denn nicht mehr in der Lage, zwischen Richtig und Falsch, Erlaubt und Verboten zu unterscheiden?
Ich persönlich hoffe, dass denen, die sich dort Filme geladen haben, der A*** aufgerissen wird.

Ähnliche Debatten findet man hier, wenn es um Preise für Webseiten (Erstellung ohne Gewerbeschein) geht oder ob man sich Code einfach aus einer Webseite raus kopieren darf.

NEIEN, DARF MAN NIIICHT !!

Andere haben gearbeitet, erfunden, programmiert, vertont, verfilmt oder ver-was auch immer und wenn sie es zu Allgemeingut machen wollten, hätten sie es zur freien Verfügung auf den Markt geworfen. Im Gegenteil, heute wird in Grossbuchstaben darauf hingewiesen, dass Vervielfältigung untersagt ist und es schert sich niemand drum.

Irgendwas ist das vollkommen verkehrt.
 
Reden wir von den selben Jugendlichen?
Die mit dem 50€ Telefontarif und den 1000€ Handies, wo die Filme auch gleich gestreamt werden?
Nein, solche Jugendlichen kenne ich nicht. Ich kenne knapp ein Dutzend Jugendlicher in meinem Bekanntenkreis (16-20 Jahre), die zwar ein Mobiltelefon haben, aber dieses nur zum telefonieren nutzen und auch dort eher mit einer prepaid Karte und ein Telefon für diesen Preis habe ich noch nicht gesehen, weder bei den Eltern und schon gar nnicht bei deren Kindern.

Nach meiner Meinung nutzen die Jugendlichen das Angebot nur einfach aus, ohne sich darüber Gedanken zu machen, ob das nun verboten ist oder nicht. Das hat mit Geld, das nicht vorhanden ist gar nichts zu tun
Das hat sehr viel damit zu tun. Ich kenne niemanden der einen Kinofilm lieber am Rechner als im Kino anschaut.

Auch auf die Gefahr mich zu wiederholen, es ist verboten und damit Schluss.
Du nennst es Datenklau, aber darum geht es nicht. Es geht um das Urheberrecht bzw. dessen Auswüchse und hier wurde in den letzten Jahren dank mächtiger Industrie (vor allem aus den USA) eine immer engere Auslegung propagiert.

was ist also so schwierig daran zu verstehen, dass man geistiges Eigentum nicht nach gutdünken verteilen und verscheuern darf.
auch darum geht es nicht, keiner hat Filme, Musik oder Bücher verkauft die ihm nicht gehören. Sondern es wurden Plattformen geschaffen wo diese verbreitet wurden und das ist für den Autor gut.

Ich persönlich hoffe, dass denen, die sich dort Filme geladen haben, der A*** aufgerissen wird.
Jetzt würde ich ich aber mal informieren, was es bei kino.to gab. Dort konnte man keine Filme runterladen. Dort wurde ausschliesslich auf Seiten verlinkt wo du - teilweise in mieser Qualität - streams von Filmen oder TV Serien anschauen konntest. Wie gesagt, kein Ersatz für einen Kinogang und mit Sicherheit kein Verlust für die Verwerter. Wenn es das Angebot (es gibt übrigens dutzender solcher Seiten) nicht gäbe, würde die meisten diese Filme einfach gar nicht anschauen. Was ich, wenn ich einen Film produzieren würde, schlecht fände.

Andere haben gearbeitet, erfunden, programmiert, vertont, verfilmt oder ver-was auch immer und wenn sie es zu Allgemeingut machen wollten, hätten sie es zur freien Verfügung auf den Markt geworfen. Im Gegenteil, heute wird in Grossbuchstaben darauf hingewiesen, dass Vervielfältigung untersagt ist und es schert sich niemand drum.

Irgendwas ist das vollkommen verkehrt.
Du wirfst hier mehre Dinge in einen Topf und verkennst die Realität im Internet. Wenn deine Einstellung alle hätten, dann gäbe es kein Apache, PHP, Wordpress, Typo3, Linux, Firefox, google, facebook, twitter usw. usf. Kurz das Internet wäre nicht existenz. Und obwohl fast alles was irgendwelche Leute erfunden und programmiert haben kostenlos gibt, trotzdem werden Milliarden verdient. Verkehrte Welt? Aus deiner Sicht vielleicht, aber die Realität ist halt, dass die Massenhafte Verbreitung von geistigen Gütern oft erst deren Erfolg begründet.
 
Nur, weil du der Meinung bist, dass Open Source das einzige gute in der Welt ist, ist dem nicht so. Was ist denn an IIS, ASP.net, Windows usw. schlecht? Nichts. Es muss nicht alles kostenlos zur Verfügung stehen, das ist etwas, was man dir anbietet, das ist nichts Selbstverständliches.
Hätte jeder DEINE Einstellung, würden wir im Kommunismus leben.

Ich als Jugendlicher kann im Übrigen bezeugen, dass die meisten Jugendlichen meiner sozialen Klasse ALLES in dern Arsch geschoben bekommen. Allein in meiner alten Klasse findet man permanent mindestens drei aktuelle iPhones, ein iPad, zwei moderne Laptops, Touchescreen-Samsung-Handys wie Sand am Meer. Ich selbst bin davon betroffen. Ich habe ein (nicht all zu teures) Samsung Apollo und ein Netbook, das runtergesetzt 600 € (in Belgien, in DE wär's etwa 700€) gekostet hat.
Wenn ich ins (nicht "in's") Kino gehen will, frage ich meinen Vater; ich bekomme fast jedes Mal 15€ (6-7€ Eintritt und der Rest für alles was man sich da so kaufen kann).
Wenn ich mittags statt in der Schulkantine was für 2,70€ zu essen, eine Pizza von 5€ haben will, bekomme ich das.
Wenn ich abends raus will, gibt mein Vater mir eine realistische Summe Geld.

Gut, ich bin was das angeht was extrem im Vergleich zu anderen, allerdings geht es vielen meiner Freunde ähnlich. Und die streamen Film auf Film und hätte durchaus die Möglichkeit ins Kino zu gehen; TUN SIE ABER NICHT.

Außerdem: Inwiefern rechtfertig eine miese Qualität das Stehlen geistigen Eigentums?

btw. machen mir ein Trailer oder gute Filmkritiken mehr Lust einen Film zu sehen, als den Film schon in voller Länge gesehen zu haben.
 
Werbung:
Nur, weil du der Meinung bist, dass Open Source das einzige gute in der Welt ist, ist dem nicht so. Was ist denn an IIS, ASP.net, Windows usw. schlecht? Nichts. Es muss nicht alles kostenlos zur Verfügung stehen, das ist etwas, was man dir anbietet, das ist nichts Selbstverständliches.
Hätte jeder DEINE Einstellung, würden wir im Kommunismus leben.
Mit Sicherheit nicht, vermutlich weil du nicht weisst was Kommunist bedeutet.

Vermutlich hast du auch meine Beiträge hier nicht gelesen, ich habe nirgendwo geschrieben, dass alles kostenlos zu Verfügung gestellt werden muss, sondern es geht um die Verbreitung von geistigen Eigentum, um z.b. damit Geld zu verdienen können und das geht wesentlich besser, wenn die Verbreitung wenig oder gar nichts kostet.

Ich sag auch nicht das Software die etwas kostet schlecht ist. Gäbe es aber nur solche, hätten wir das Internet nicht. Und wir hätten nur drei vier Firmen die die Softwarebranche beherrschen, so wie zu prä-Internet zeiten.

Außerdem: Inwiefern rechtfertig eine miese Qualität das Stehlen geistigen Eigentums?
Niemand stiehlt was, gesitiges Eigentum kann man nicht stehlen. Oder meinst du wenn du für Musik oder einen Film bezahlt hast, gehört es dir?

Aber wir Leben offensichtlich in einer völlig anderen Welt.

Du kannst dir alles leisten (oder - wie du es ausdrückst- kriegst es in den Arsch geschoben), ich überlege mir zweimal, bevor ich mir etwas kaufe. Für dich ist es selbstverständlich für alles Geld zu verlangen und möglichst nichts kostenlos herzugeben. Du wirst sicher sehr erfolgreich sein und viel besitzen. Ich bin Glücklich, auch wenn ich nichts habe.

Das Dumme ist nur, das solche Leute wie du, solche Menschen wie mich, vom kulturellen und geistigen Leben am liebsten auschliessen möchten, weil sie finden das man an allem was verdienen muss. Das erinnert mich an die 80'er.
Du machst mir Hoffnung auf eine neue Bewegung, die nicht die Gewinnmaximierung in den Vordergrund stellt, sondern Chancengleichheit für alle Alle. Chance auf Kultur, Bildung und der Teilhabe am Öffentlichen Leben.
 
Danke für den Hinweis, das ist mir neu, ich hoffe du kann einem ehemaligen Realschüler (Abschluss 1982) der nie über eine vier in Deutsch hinauskam, solch Unwissenheit verzeihen.

Zwiebelfisch-Abc: Der Gebrauch des Apostrophs im Überblick - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Kultur
Gut dass es sowas heute kostenlos im Internet gibt :)

Was Rechtschreibung angeht, kann ich dir (ebenfalls kostenlos) folgende Seite anraten, falls du mal Zweifel haben solltest:
Neue deutsche Rechtschreibung

Was das Thema betrifft, bekomme ich immer mehr den Eindruck, dass wir aneinander vorbeireden. Meine Meinung ist, dass man das von anderen hergestellten nur dann kostenlos in Anspruch nehmen sollte, wenn dies explizit erwünscht ist durch die Hersteller. Sollte dies nicht der Fall sein und es gleichzeitig das gegen das Urheberrecht verstößt, ist es nicht mehr moralisch vertretbar. Das kann man so schön reden und rechtfertigen, wie man will: Ab dann ist Sense.
Das ist meine Meinung! Gibt Menschen, die das nicht so eng sehen.
 
Werbung:
Das ist die Sicht der Dinge bevor es die digitale Kopie gab. Schon zu Zeiten der analogen Kassetten haben die Leute kostenlos kopiert. Du findest heute abgefilmte Filme in erträglicher Qualität. Wenn man diese Entwicklung zurück schrauben möchte, muss man das wohl mit dem Holzhammer machen und möglichst viele Leute bestrafen und einsperren. Ich glaube nicht das, das der moralischere Weg ist.

Da bin ich mit sysop einer Meinung, es gibt heute schon viel zuviele Gesetze und ich frage mich oft, ob das wirklich die Menschen wollen. Immer mehr Regeln und Gesetze. Vor allem wenn es, wie hier, nur darum geht die Geschäfte von Wenigen zu schützen. Denn da bin ich sicher, auch ohne Urheberrecht gäbe es Musik, Film, Bücher oder Software.
 
Leute für das gerade stehen zu lassen, wo sie das Gesetz (und für mich die Ethik) gebrochen haben, hat nichts mit Moral zu tun, sondern mit Vergeltung.
So langsam nähern wir uns der Philosophie, Achtung! :D
 
Nein, solche Jugendlichen kenne ich nicht. Ich kenne knapp ein Dutzend Jugendlicher in meinem Bekanntenkreis (16-20 Jahre), die zwar ein Mobiltelefon haben, aber dieses nur zum telefonieren nutzen und auch dort eher mit einer prepaid Karte und ein Telefon für diesen Preis habe ich noch nicht gesehen, weder bei den Eltern und schon gar nnicht bei deren Kindern.
Jeden Morgen, den ich mit der U-Bahn fahre wundere ich mich, welche Geräte da bei den "Kids" im Einsatz sind. IPod, IPhone, IPad etc., die U-Bahn strotzt nur so vor Werten. Aber vielleicht ist das hier einfach nur anders.

Das hat sehr viel damit zu tun. Ich kenne niemanden der einen Kinofilm lieber am Rechner als im Kino anschaut.
Ob lieber da oder dort, darum geht es doch gar nicht. Das ist Massenkonsum. Sich auf dem Weg zur Arbeit, bei der Fahrt mit dem Zug oder beim Baden mit Filmen die Zeit zu vertreiben ist normal. Die Technik macht es möglich und das Angebot ist da. Mit dem Argument, dass der Konsum von "Raubkopien" nicht strafbar ist, die Verteilung schon, kann man sich doch nicht aus der Verantwortung schleichen.

Du nennst es Datenklau, aber darum geht es nicht. Es geht um das Urheberrecht bzw. dessen Auswüchse und hier wurde in den letzten Jahren dank mächtiger Industrie (vor allem aus den USA) eine immer engere Auslegung propagiert.
Gut, Urheberrecht am Werk. soll so sein. Dass die Industrie immer heftiger wird, ist doch nur zu verständlich. Wundert dich das wirklich? Jede Form von Verboten wird kalt ignoriert und es wird gerippt und gesamplet nach Herzenslust. Für den Eigenverbrauch wäre das ja kein Problem, aber so ist das ja nicht. MP3's werden als Mail oder MMS versendet Videos werden auf DVD gebrannt und es wird kopiert, als wäre es das normalste von der Welt. Und nochmal, es steht auf jedem Cover, dass die Vervielfältigung und Verbreitung zu kommerziellen Zwecken verboten ist. Mit Pisa (Ich kann nicht lesen) kann das nichts zu tun haben.

..auch darum geht es nicht, keiner hat Filme, Musik oder Bücher verkauft die ihm nicht gehören. Sondern es wurden Plattformen geschaffen wo diese verbreitet wurden und das ist für den Autor gut.
Die Autoren (Kläger) sehen das offensichtlich anders. Dass solche Plattformen angegriffen werden ist ja nicht das erste mal. Napster und Co haben ein ähnliches Schicksal erlitten. Eine Gewinnorientrierte Verbreitung der Medien ist nicht gestattet, so steht es auf den Medien. Kopien zum Eigengebrauch sind erlaubt. Die Verteilung im Internet kann man kaum als Eigenverbrauch werten. Übrigens ist es nichts Neues, dass man auch für Links auf ungesetzliche Seiten haftet, sofern man von der Ungesetzlichkeit wusste. Was ich gut finde und was rechtlich OK ist, sind 2 Paar Schuhe.

Jetzt würde ich ich aber mal informieren, was es bei kino.to gab. Dort konnte man keine Filme runterladen. Dort wurde ausschliesslich auf Seiten verlinkt wo du - teilweise in mieser Qualität - streams von Filmen oder TV Serien anschauen konntest. Wie gesagt, kein Ersatz für einen Kinogang und mit Sicherheit kein Verlust für die Verwerter. Wenn es das Angebot (es gibt übrigens dutzender solcher Seiten) nicht gäbe, würde die meisten diese Filme einfach gar nicht anschauen. Was ich, wenn ich einen Film produzieren würde, schlecht fände.
Ich habe nicht gesagt, dass ich die Vorgangsweise der Industrie gut finde, ich finde sie nur richtig, weil es nicht rechtmässig ist Links auf Seiten zu setzen, die illegale Kopien anbieten. Der Konsum solcher Links ist ja nichts ungesetzliches, das Anbieten schon. Geld damit zu verdienen ist eben nicht OK. Ein Portal, wo ich Links zu Servern setze, die kostenlose Downloads patentierter Software anbieten macht das Portal noch nicht wertvoll oder legal, auch wenn ich der Meinung bin, dass die Software kostenlos sein sollte.

Du wirfst hier mehre Dinge in einen Topf und verkennst die Realität im Internet. Wenn deine Einstellung alle hätten, dann gäbe es kein Apache, PHP, Wordpress, Typo3, Linux, Firefox, google, facebook, twitter usw. usf. Kurz das Internet wäre nicht existenz. Und obwohl fast alles was irgendwelche Leute erfunden und programmiert haben kostenlos gibt, trotzdem werden Milliarden verdient. Verkehrte Welt? Aus deiner Sicht vielleicht, aber die Realität ist halt, dass die Massenhafte Verbreitung von geistigen Gütern oft erst deren Erfolg begründet.
Nun kennst du meine Einstellung ja garnicht. Ich rege mich nur auf, dass Gesetze und Verordnungen einfach ignoriert werden und man meint sich über das Recht des Urhebers hinwegsetzen zu können. Wie du oben lesen kannst, sage ich, dass wenn die Autoren die Filme, Musik etc kostenlos anbieten wollten, sie es tun würden.
Ich selbst biete genug kostenlos zum Download an, folge also dem Opensource-Gedanken mit einer relativen Hingabe. Aber ICH entscheide, ob ich kostenlos anbiete und lasse Andere nicht für mich über meinen Kopf hinweg entscheiden. Übrigens ein Problem mit dem ich kämpfe, seit ich kostenlos anbiete, ist der Vertrieb unter eigenem Namen von Leuten, die sich meine Scripte einfach von mir heruntergeladen haben.

Linux, Apache etc haben das ebenso gemacht, sie bieten ihre Produkte/Dienste von sich aus kostenlos an. Firefox wurde von der Mozilla Group angeboten und nicht von Mozilla verkauft und Hannes Huber hat ein kostenloses Tool daraus gemacht.
Sollte sich die Medienindustrie entscheiden Download Portale zu eröffnen, bin ich der Erste, der sich anmeldet, wird es erlaubt seine CD-Sammlung zu Download anzubieten, werde ich das tun, bis dahin habe ich die Wünsche der Urheber zu respektieren und das zu unterlassen.

Und weil das Wort gerade von selbst aus meiner Hand geflossen ist, Respekt vor dem geistigen Eigentum Anderer, solche Ignoranz ist schlicht respektlos.

PS
Dass du mir nicht glaubst, ich will dich hier angreifen, weil ich fast nur dich zitiere. das ist reiner Zufall.......
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Werbung:
Mal abgesehen davon ob ein Schaden überhaupt entstanden ist, glaub ich schon, dass "diese Gruppe" relativ signifikant ist. Natürlich nicht unbedingt die konkrete Alleinerziehende mit drei Kindern, aber es sind vor allem Jugendliche, von denen sicher nicht wenige Geldprobleme haben und eher selten in ein Kino gehen können.[...]
Die, die dort Kinofilme anschauen gehen vermutlich genau so häufig oder selten in's Kino wie vorher. Sie haben aber eine wesentlich besser Möglichkeit an einer Teilhabe am kulturellen Leben.

Das ist auch der Punkt, Kultur und Bildung muss den Massen zur Verfügung stehen. Das klingt jetzt plakativ, ist aber durchaus ein Phänomen, was z.b. im Buckmarkt anfang des 19 Jhrd. deutlich wird.[...]
Das wollte ich damit eigentlich nur sagen. Ich hatte es auch nicht aussschließlich auf Kino.to bezogen, sondern ggf. auch auf andere Möglichkeiten, z.b P2P oder so.

Auch ein kleines Nebenbeispiel das die Schwierigkeit zeigt, sind Unibibliotheken, die es immer schwerer haben ihren Bestand an Fachliteratur zu pflegen, u.a. weil es teilweise soweit geht, dass für Wissenschaftliche Arbeiten Lizenzgebühren bezahlt werden müssen. Wenn das sich durchsetzt, geht die Forschung an den Unis schnell den Bach runter und das bedeutet irgendwann technischer Stillstand

Da habe ich noch ein tolles Beispiel aus der Kunst.
Vor einigen Jahren bekam ich einige Pappmappen mit Zeichnungen drin. Ich hatte den Eindruck, dass es sich dabei um etwas handelte, was nicht wertlos war und so behielt ich diese Unterlagen. Unbeachtet lagen diese nun bis vor 2 Jahren in meinem Wohnzimmerschrank. Ich hatte mich nie damit auseinander gesetzt.
Als ich es tat stellte ich fest, dass der Künstler zur damaligen 1945-1975 Zeit sehr berühmt für seine Holzschnitte war. Die Unterlagen die ich hatte waren von hohem Wert. Die Nachfrage jedoch sehr gering, weil den Künstler keiner kannte.
Ich machte Fotos dieser Unterlagen und spendete alles einem Museum für Kunstgeschichte. Da ich seine Arbeit für erhaltenswert hielt wollte ich auch einen entsprechenden Wikipedia-Eintrag mit einigen Bildern setzen.
Albert Herold

Das Ergebnis war, dass ich aufgrund der Urheberrechte keine Chance hatte. Der Künstler war beites viele Jahre tot und von Nachfahren ist trotz intensiver Recherche nichts zu finden gewesen. Ich wälzte dann Bücher was Urheberrechte anging und fand ein Schlupfloch. Der Mann stammte und aus der DDR, wo er auch starb und somit galt auch das dortige "Urheberrecht" mit nur 25 Jahren. Da die neuesten Unterlagen jedoch schon 34 Jahre alt waren, gab es eigentlich keine Gründe gegen eine veröffentlichung.
Leider ließ man sich da bei Wikipedia nicht beeindrucken und somit werden die Unterlagen nur an 2 Orten zu sehen sein. Auf meinem PC und in dem Museum von dem ich weder weiß wo es ist noch wie es heisst. Ich meinte aber, dass es irgendwo in MVP war.
Das traurige ist, dass die Unterlagen teilweise auch Historischen wert hätten. So sieht man bei diesen Holzschnitten jeweils den Aufbau der jeweiligen Bauwerke. Und wer kann schon behaupten ein Bild vom "im Bau befindlichem" Dresdner Fernsehturms zu haben ;)
Wären wieder einige tolle Dinge für Wikipedia.

Und trotz dieser Situation denke ich, dass der Vergleich zum Kino-Film hinkt. Der Vergleich stimmt bei alten Kinofilmen, aber nicht bei aktuellen Dingen.
Denn seien wir mal ehrlich. Kopien hat jeder schonmal im Haus gehabt. Sei es die Musikkassette/CD/MD mit den Aufnahme aus dem Radio/CD oder die VHS (Video Kasetten... kennt keiner mehr, oder?^^) mit denen man Arielle aufgenommen hat.
Ich hatte als Kind massenweise Filme, die auf VHS waren und ettliche Musikkassetten mit Rolf Zuckowski (<-- den kennt ihr aber noch, oder? :D) wo nicht überall "Karussell" drauf stand.

Es wird immer wieder neue Möglichkeiten geben gegen das Urheberrecht zu verstoßen.
Und ich denke, so lange man es nur für sich/den eigenen Haushalt nutzt, sehe ich da kein Problem.
Wer allerdings dann noch Geld damit zu machen versucht, hat es nicht besser verdient als die Jungs von Kino.to.
 
Eben - der Punkt ist einfach der, dass die Gesetze hier an der Realität vorbei laufen. Die Möglichkeit der digitale Kopien ist nicht mehr aus der Welt zu schaffen, es sei denn man will nur noch geschlossenen Systeme in denen Daten ausgetauscht werden können.

Was daraus wird, sieht man in den verzweifelten Bemühungen der Filmindustrie einen funktionierenden Kopierschutz zu etablieren - wann immer sie gedacht haben er funktioniert, haben sie es damit verbunden die Käufer mit Einschränkungen für die Nutzung zu überziehen, aber bisher wurde alle geknackt.

Das die Einhaltung von Gesetzen Moral bedeutet, sehe ich nicht so. Es gibt viele Gesetze, die nur dem Schutz der Interessen einer Minderheit dienen und wenn das zum Schaden der Mehrheit ist, sind diese Gesetze falsch. Es gibt zwar eine breite Masse, die sich für eine Änderung des Urheberschutz eintritt, doch gegen die Milliarden die die Musik- und Filmindustrie hat, ist es schwer anzukämpfen. Es geht hier also meiner Meinung nach nicht um Moral. Es wird auch nichts entwendet und niemand wird geschädigt. Der Schaden entsteht erst aus dem Konstrukt selbst. Den letztlich zeigt sich, dass das Urheberrecht in den allerseltesten Fällen die Urheber schützt, sondern die Vermarkert.

Ich nutze auf jeden Fall weiterhin die Möglichkeit mir kostenlos Filme und Musik irgendwo runterzuladen. Denn ohne bliebe mir nur die Möglichkeit Bücher in einer Bibliothek auszuleihen - was wohl auch nicht schlecht wäre :)

und ich werde mal auf die Mobiltelefone der Jugendlichen in der S-Bahn achten. Es ist schon seltsam, dass in einer Region Deutschlands alle mit Mac Geräten rumlaufen sollen und ich nur solche sehe mit LG oder Steinzeitmodellen. Und wie gesagt, ich kenne auch keine Eltern, die sich die Anschaffung eines solchen Gerätes leisten würden, schon gar nicht für ihre Kinder.
 
Werbung:
Ich setze Ethik nicht mit Gesetz gleich, für mich ist beides gleich schlimm, wenn man dagegen verstößt. Tut man beides gleichzeitig, ist es am schlimmsten.

Nebenbei: Die Möglichkeit, gegen das Gesetz zu verstoßen, gibt es immer. Das Gesetz ist gerade dazu da, das Mögliche zu unterbinden, weil es schadet. Man darf nicht töten, allerdings hat jeder die Möglichkeit dazu (ich rede nicht von bein- und armamputierten Querschnittgelähmten, bevor hier "jeder" zu genau genommen wird). Dafür läuft das Gesetz doch nicht an der Realität vorbei.
 
Nebenbei: Die Möglichkeit, gegen das Gesetz zu verstoßen, gibt es immer. Das Gesetz ist gerade dazu da, das Mögliche zu unterbinden, weil es schadet. Man darf nicht töten, allerdings hat jeder die Möglichkeit dazu (ich rede nicht von bein- und armamputierten Querschnittgelähmten, bevor hier "jeder" zu genau genommen wird). Dafür läuft das Gesetz doch nicht an der Realität vorbei.
Sagt doch keiner, du hast mich falsch verstanden.

Aber dein Beispiel zeigt auch was ich meinte. Unabhängig davon ob es ein Gesetz gibt, das töten eines anderen Menschen ist moralisch verwerflich, das kopieren von Dateien würdest du doch sicher nicht als unmoralisch bezeichnen. Und du sagst, weil jemand behauptet er hätte dadurch einen Verlust, macht es unmoralisch. Wir haben einen unterschiedlichen Moralbegriff.

Aber die Realität in dem Falle ist, dass es früher nicht Möglichkeit gab eine Kopie in der gleichen Qualität wie das Orginal zu machen. Das Urheberrecht, was in diesem Fall eigentlich Kopierverbot heißen müßte, läuft an der Realität vorbei, weil eben das kopieren und verteilen so problemlos ist.

Es hat also eine Änderung der Technik stattgefunden, auf die die Gesetzgebung nicht reagiert hat. Und die Musik und Filmbranche hat keine Idee wie sie darauf reagieren soll, ausser die Leute mit absurden "Schaden"-ersatzforderungen und klagen zu überziehen.
 
Moralisch verwerfbar ist doch gerade, dass Leute (unabhängig vom Gesetz) das Gegenteil tun, von dem, was die Urheber wünschen. Das ist das Problem.
Dass das Gesetz zufällig in dieselbe Richtung geht macht das Ganze sogar noch illegal :)
 
Werbung:
Nicht die Urheber wünschen - die Vermarkter wünschen. Ich bin mir sicher, dass die Urheber sich nicht wünschen, dass ihr Werk nicht verbreitet wird.
Und das Gesetz wurde gemacht, als es schwierig oder unmöglich war gute Kopien zu machen. Deshalb sprach ich ja davon, dass es nicht mehr der Realität entspricht. Du wirst auch mit noch so vielen Gesetzen nicht verhindern können, dass ich eine Kopie von meinen MP3 oder mpeg Dateien anlegen kann.
 
Wogegen ja auch niemand was hat, weder der Urheber noch die Industrie. Für persönliche Zwecke eine Kopie einer legal erworbenen CD, kein Problem.
Sofern der Urheber am Vertrieb beteiligt ist, verdient er aber nur an einer verkauften Version seines Werkes. Urheber werden nicht zwangsweise mit einer Pauschale abgegolten. Bei Filmen treten Schauspieler ihre Rechte z.B. an der Produzenten ab, Urheber ist damit der Produzent und der verdient nur noch an den verkauften Exemplaren seines Werkes.

Microsoft will natürlich, dass auf allen Elektrogeräten Windows läuft, vom Rasierapparat bis zum Fernseher und PC, aber nur dann, wenn jede Installation auch Geld bringt.
 
Zurück
Oben