• Jetzt anmelden. Es dauert nur 2 Minuten und ist kostenlos!

Kino.to abgeschaltet - Witz oder Wahnsinn....... oder ok?

Anusha

Mitglied
Bestimmt haben es einige von euch mitbekommen...
Die deutsche "Linksammlung" kino.to ist vom Netz genommen worden

Filmportal Kino.to: Betreiber nach Razzia verhaftet - Internet - FOCUS Online

Fragt sich nur nach dem Sinn des ganzen?

Ist kino.to ein Finanzkiller fuer die Filmwirtschaft?
Wohl eher kaum...
Wennn man alle 2 Monate vom "teuersten Film aller Zeiten" hoert,
bei dem 1 Darsteller bis zu 20 Millionen kassiert und dabei oft noch
Filme rauskommen, die jenseits von gut und boese sind...
Die Kinoeintritte jaehrlich teurer werden und die DVD Preise sowieso witzlos sind....
Wieso verbieten, sich die Filme in (meistens) wirklich mieser Qualitaet anzusehen
und auszuwaehlen, fuer was man Geld ausgiebt?

Gibt es keine gefaehrlichereren Cyberverbrechen, die unter die Lupe gewerden nommen sollten, wieso steckt man nicht mehr Energie darin Hackergruppen wie
LulzSec zu schnappen, die fuer den Angriff auf Sony (u.a.) verantwortlich sind?

Hacktivisten knacken Datenbank von Sony Pictures | heise Security

Auch ein (meiner Meinung nach) absoluter Schwachsinn ist folgendes, was
ich im Zusammenhang damit gelesen habe

Internationales Abkommen: Internet-Sperre für Raubkopierer geplant - Nachrichten - DerWesten

Als ob es keine Moeglichkeit geben wuerde solche Sperren zu umgehen?...

Wo leben wir den heutzutge ueberhaupt?

George Orwell laesst Gruessen ( und uebrigens nicht nur in Thema Internet...)
 
Werbung:
Hi,
auch wenn mir die Sperrung der Seite sofort aufgefallen ist,
muss ich dennoch zugeben, dass es nachvollziehbar ist, die Seite wegen "Verdachts der Bildung einer kriminellen Vereinigung" zu schließen.

Zwar hat sich kino.to immer darauf berufen, dass es nur ein Portal ist, welches nicht selber streamt,
jedoch haben die Betreiber sich durch illegale Methoden einen Vorteil verschafft und so bei
Täglich 4 Millionen Besuchern nicht ganz rechtens ihr Geld verdient.
Zudem sollen den selben Personen ja auch die Streamingseiten gehört haben.

Dass gerade Portale wie Kino.to den Kriminalbehörden oder der GVU ein Dorn im Auge sind,
liegt wohl daran, dass eben so viele User welche wahrscheinlich noch darüber im klaren sind,
dass sie etwas an der Grenze des Illegalen machen ohne weiteres täglich Urheberrechtlich
geschütztes Material angucken.

An die Hacker Organisationen kommt man wahrscheinlich auch schwerer ran, obwohl ich da
auch nicht verstehe, dass gegen diese nicht so schnell was unternommen wird.
Darüber bin ich jedoch zu wenig informiert.


Und die erwähnte Internetsperre für Raubkopierer halte ich auch für möglich, wobei dort wohl der "normal-user" betroffen wäre,
der ersten sich vielleicht nicht über die Konsequenzen im klaren ist und zweitens eventuell nicht weis eine solche Sperre zu umgehen.
Wobei sich die Gesellschaft und das Wissen über das Internet in den kommenden Generationen auch wiederum ändert.
 
Hallo,

kino.to und vergleichbare Anbieter schaden der Filmwirtschaft auf jeden Fall. Ich war gestern in der U-Bahn unterwegs und an jeder zweiten Ecke haben irgendwelche Jugendliche über die Abschaltung der Website diskutiert. Da wurde mir erstmal bewusst, wie viele das Portal kennen.
Würde sich jeder der kino.to'ler anstatt eines Streams eine DVD oder den Kinofilm reinziehen, würden Filmemacher Milliarden mehr verdienen.

Eigentlich gut, dass es abgeschalten wurde.
 
Werbung:
Die Frage die sich mir stellt ist aber unter anderem auch folgende:

Angeblich haben die kino.to Betreiber 100 Millionen gewinn durch diese Filmplattform gemacht, Gewinn der der Filmwirtschaft entgangen ist.

Anstatt eine Seite zu schliessen wie kino.to ( was uebrigens Jahre gedauert hat bis Sie wirklich den entscheidenden Schlag landen konnten), (mal ganz abgesehen davon gibt es bestimmt noch 100erte andere im Netz)

koennte man sich doch Seitens der Filmindustrie ueberlegen dieses anscheinend enorme Werbepontial dieser Streamingseiten fuer sich zu benutzen. Und in irgendeiner Form
eine legale alternative schaffen. Wie diese aussehen koennte ist eine andere Frage

Würde sich jeder der kino.to'ler anstatt eines Streams eine DVD oder den Kinofilm reinziehen, würden Filmemacher Milliarden mehr verdienen.
Wuerde.. ja, aber ich bin eigentlich schon davon ueberzeugt dass sich mindestens 9/10 den Film einfach nicht anschauen.
 
Angeblich haben die kino.to Betreiber 100 Millionen gewinn durch diese Filmplattform gemacht, Gewinn der der Filmwirtschaft entgangen ist.

Anstatt eine Seite zu schliessen wie kino.to ( was uebrigens Jahre gedauert hat bis Sie wirklich den entscheidenden Schlag landen konnten), (mal ganz abgesehen davon gibt es bestimmt noch 100erte andere im Netz) koennte man sich doch Seitens der Filmindustrie ueberlegen dieses anscheinend enorme Werbepontial dieser Streamingseiten fuer sich zu benutzen. Und in irgendeiner Form
eine legale alternative schaffen.
Mit dem Verkauf einer DVD für 10Euro macht die Filmindustrie 1000x so viel Gewinn als durch 5ct pro Klick auf eine Werbung von jedem 20. Websitebesucher. Man arbeitet da im Milliardenbereich, dagegen sind die Einnahmen die kino.to insgesamt je erzielt hat kaum ausreichend für die Produktion von nur einem actionreichen Film.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo.
koennte man sich doch Seitens der Filmindustrie ueberlegen dieses anscheinend enorme Werbepontial dieser Streamingseiten fuer sich zu benutzen. Und in irgendeiner Form
eine legale alternative schaffen. Wie diese aussehen koennte ist eine andere Frage
genau siehe iTune.

Hörensagen:
Ich habe wo anders gelesen, das die vorher schon alles gedubbelt haben weil sie wohl wusten das bald jemand an die tür klopft und das es keine 2 Tage dauert und ein gleichwertiges Portal steht, wenn sie wollen.
Das Kino 36 waren und 13 geschnappt, also sind noch einige die wieder durchstarten können mit dem wissen wie es geht.
Die können meinentwegen 20 Millionen mit Werbung und Premium zugänge kassieren, schade ist nur das ich nicht darauf gekommen bin und mir das fachwissen fehlt, ich könnte ein paar Millionen gebrauchen :O).

Cheffchen

ps: ich bin ein nicht kino.to schauer, gehe lieber ins richtige Kino.
 
Werbung:
Ich glaube, die Filmemacher investieren zu viel Geld in Werbung, als dass sie auf eine Lösung für sich wie kino.to zurückgreifen würden.
Durch die Werbung wird ja ein möglichst hoher Umsatz in einer gewissen (kurzen) Zeitspanne durchs Kino erwirtschaftet,
dieser Effekt würde sich bei der Internetportal Variante sicher vermindern.
 
Anusha schrieb:
Fragt sich nur nach dem Sinn des ganzen?

Ist kino.to ein Finanzkiller fuer die Filmwirtschaft?
Wohl eher kaum...

Stell dir vor, du entwirfst ein Design, schreibst ein Buch, singst eine Audio-CD ein, machst ein Filmprojekt, malst ein Bild oder stellst irgendein anderes digitalisierbares Produkt her, das du gerne verkaufen würdest. Dann kommt ein Anderer daher, besorgt sich eine Kopie, bietet die ohne dein Einverständnis kostenlos zum Download an und verdient sich durch Werbung auf der Seite dazu Geld.

Um mehr geht es im Wesentlichen nicht. Warum das nicht erlaubt sein sollte, ist finde ich einzusehen. Das sind simpelste Grundsätze des Urheberrechts.

Wieso verbieten, sich die Filme in (meistens) wirklich mieser Qualitaet anzusehen
und auszuwaehlen, fuer was man Geld ausgiebt?

Das ist noch lange keine Entschuldigung, sich über eine fehlende Erlaubnis einfach hinwegzusetzen.

Gibt es keine gefaehrlichereren Cyberverbrechen, die unter die Lupe gewerden nommen sollten, wieso steckt man nicht mehr Energie darin Hackergruppen wie
LulzSec zu schnappen, die fuer den Angriff auf Sony (u.a.) verantwortlich sind?

Urheberrechtsverletzung ist kein Kavaliersdelikt. Ich habe dazu zwar eigentlich eine differenziertere Meinung, da ich auch der Ansicht bin, digitale Angebote, die etwa in den USA seit Jahren existieren, fehlen hier grundlos und digitale Produkte sind viel zu teuer (MP3s). Aber das ist letztlich irrelevant. Ich finde es falsch, den Anbietern solcher Seiten wie kino.to eine Art Robin-Hood-Status einzuräumen. Das ist nicht realistisch.

Was LulzSec angeht (in Auszügen kopiert von hier):

Our goal here is not to come across as master hackers, hence what we're about
to reveal: SonyPictures.com was owned by a very simple SQL injection, one of
the most primitive and common vulnerabilities, as we should all know by now.
From a single injection, we accessed EVERYTHING. Why do you put such faith in
a company that allows itself to become open to these simple attacks?

What's worse is that every bit of data we took wasn't encrypted. Sony stored
over 1,000,000 passwords of its customers in plaintext, which means it's just
a matter of taking it. This is disgraceful and insecure: they were asking for it.

Ich weiß natürlich nicht, ob das stimmt. Aber falls ja, sollte die Frage auch lauten: Wieso steckt man als globales Unternehmen nicht mehr Energie in das grundlegendste Absichern von Nutzerdaten? Damit will ich den Angriff nicht gutheißen oder relativieren. Dennoch bewahren zum Beispiel Banken Geld in einem Tresorraum auf, statt es in eine Ecke der Eingangshalle zu legen und nachts die Tür nicht abzuschließen.
 
das ist zweifellos ein schwieriges Thema. Ich habe die Seite kino.to nicht einmal betreten, hatte sie aber mal bei einem Kollegen gesehen. Da ich allerdings solchen Internetseiten kein Vertrauen entgegen setze, habe ich auch kein Interesse an der Seite gehabt.
Ich glaube nicht, dass die Kino-Industrie etwas zu meckern hat. Wenn ich mir die Charts der letzten Jahre ansehe, dann stelle ich fest, das 7 der Top 20 der erfolgreichsten Filme aller Zeiten in den letzten 5 Jahren liefen. 16 der Top 20 in den letzten 10 Jahren.
Ich habe mir mal die Zahlen aus Deutschland besorgt und dabei festgestellt, dass die Zahlen tatsächlich etwas wechselhaft aber rückläufig sind, was allerdings nicht unbedingt mit dem Download-verhalten der Menschen zu tun haben muss. Denn die Zahlen sagen mir da etwas Anderes. Besonders deutsche Produktionen wie "Der Schuh des Manitu" oder "(T)raumschiff -Periode 1", "Keinohrhasen" oder "7 Zwerge - Männer allein im Wald" sind die absoluten bestseller und dominieren nahezu jedes Jahr die Charts, sofern es denn eine solche deutsche Produktion gab.
2008 liegt mit den schlechtesten Zahlen der letzten 10 Jahre ganz vorne. Und wenn man sich die Filme anguckt, die in diesem Jahr erschienen sind, wundert es mich auch nicht. Keinohrhasen (für michder schlechteste Till Schweiger -Film) liegt nur knapp vor Madagaskar 2, dicht gefolgt von James Bond. Allerdings ist hier zu berücksichtigen, dass sowohl "Keinohrhasen" bereits Dezember 2007 angelaufen war, als auch Madagascar erst in der vorletzten Dezembverwoche 2008 ins Kino kam.
Zählt man die daraus fehlenden Besucherzahlen dazu, liegt 2008 nur noch knapp unter dem Durchschnitt.
Betrachtet man die TOp 10 der letzten 10 Jahre, fallen 2008 und 2010 fast gleichauf um 25% zu den restlichen 10 Jahren zurück. Denn die Besucherzahlen in den Anderen Jahren sind nahezu konstant um die 40mio herum. Nur 2004 geht da mit über 50mio durch.
Gucken wir uns mal an, warum wir da so viele Besucher hatten...
1. Platz (T)raumschiff - Periode 1
2. Platz Harry Potter und der gefangene von Askaban
3. Platz 7 Zwerge - Männer allein im Wald
4. Platz Shrek 2
5. Platz Der Untergang.

3 deutsche Top-Produktionen und 2 sehr groß erwartete Filme in den Top 5. Und der Rest der Top10 lässt keine Wünsche übrig. The Day after Tomorrow, Bärenbrüder und Spiderman 2 haben da ebenfalls viel zu beigetragen.

Betrachtet man sich die Zahlen über die Jahre hinweg, stellt man fest, dass die besten Jahre solche waren, wo es auch wirklich gute Produktionen gab.
Die Zahlen zeigen also nicht wieviele Leute ihren Film am PC ansehen, sondern wie die Qualität des Kinos sinkt.

Und mal ehrlich. Erzählt mal einer Alleinerziehenden Mutter, dass sie von Hartz4 mit ihren 3 Kindern mit dem Zug in den nächstgrößeren Ort fahren soll um dort ins Kino zu gehen. Fahrt 20€, Kino 30€, Essen/Trinken min.20€. Viel Spaß
Und im gleichen Zuge den Spaß mit den Mitschülern, die die Filme gesehen haben und man nicht mitreden kann.

Ohne es jetzt irgendwie schön zu reden, aber ich bin mir sicher, dass die Leute, die jetzt nicht ins Kino gegangen sind, es auch künftig nicht tun werden, weil es einfach Luxus ist.
Wer allerdings Jack Ass 3D nicht im Kino gesehen hat um Geld zu sparen hat echt was verpasst :D
Der war echt geil :p
 
Werbung:
Dennoch bewahren zum Beispiel Banken Geld in einem Tresorraum auf, statt es in eine Ecke der Eingangshalle zu legen und nachts die Tür nicht abzuschließen.
Naja, der Vergleich hinkt schon ein wenig. Ich denke, dass die meisten Unternehmen einen nicht unerheblichen Betrag in die Datensicherheit investieren. Jedoch ist ein Banktresor vergleichsweise einfach zu schützen, da es bauartbedingt nur wenige Zugänge gibt, die auch nur mit einer begrenzten Anzahl an Personen angegriffen werden können. Bei einem Computer sieht das schon ein klein wenig anders aus.
Allerdings gebe ich andererseits auch zu bedenken, dass doch recht selten von Einbrüchen in die Finanzverwaltungsdaten zu hören ist...

Erzählt mal einer Alleinerziehenden Mutter, dass sie von Hartz4 mit ihren 3 Kindern mit dem Zug in den nächstgrößeren Ort fahren soll um dort ins Kino zu gehen.
Der nächstgrößere Ort ist doch inzwischen meist die nächste Großstadt. Der Einzugsbereich (und der damit verbundene Umsatz) von Städten unter 100.000 Einwohnern ist den meisten Kinoketten zu gering. Kleine Kinos machen bei neuen Produktionen i.d.R. eher wenig Spaß, da die vorhandene Technik die Möglichkeiten des Films nicht ausreizen kann.

@ Rippie: Ein Schelm, wer böses bei einem solchen Nickname denkt...
 
Rippie schrieb:

Mit anderen Worten: Urheberrechtsverletzung ist okay, wenn es dem Opfer danach noch wirtschaftlich gut geht? Das ist schon mit zweierlei Maß gemessen.

Ich habe mir mal die Zahlen aus Deutschland besorgt und dabei festgestellt, dass die Zahlen tatsächlich etwas wechselhaft aber rückläufig sind, was allerdings nicht unbedingt mit dem Download-verhalten der Menschen zu tun haben muss.

Es bedeutet umgekehrt auch nicht, dass illegale Downloads keinen Schaden anrichten. Das lässt sich alles in der Form nicht unbedingt in Beziehung setzen.

Geld („Schaden“) ist natürlich das entscheidende Argument, aber eigentlich ist es für die Urheberrechtsproblematik gar nicht von Bedeutung.

Allein die Tatsache, dass solche Diskussionen oft (auch von mir) auf die Frage zentriert werden, ob jemandem geldwerter Schaden entsteht, lässt in gewisser Weise tief blicken. Die grundsätzliche Moralfrage, was das Kopieren angeht, ist überhaupt nicht mehr so sehr Diskussionsgegenstand.

Rippie schrieb:
Erzählt mal einer Alleinerziehenden Mutter, dass sie von Hartz4 mit ihren 3 Kindern mit dem Zug in den nächstgrößeren Ort fahren soll um dort ins Kino zu gehen.

Diese Gruppe wird keinen signifikanten Anteil an den Nutzern von Seiten wie kino.to ausmachen. Es ist etwas unschön, sie als Argument vorzuschieben.

lowsaxonian schrieb:
Naja, der Vergleich hinkt schon ein wenig. […]

Der Vergleich zielte primär auf diesen Abschnitt aus der LulzSec-Mitteilung ab:

What's worse is that every bit of data we took wasn't encrypted. Sony stored
over 1,000,000 passwords of its customers in plaintext, which means it's just
a matter of taking it. This is disgraceful and insecure: they were asking for it.

Hinsichtlich dessen halte ich ihn für durchaus passend.

SQL-Injection ist so ziemlich der einfachste Trick im Buch, aber – ja – Sicherheitslücken können vorkommen.[1] Das Speichern von Passwörtern in Reinschrift ist aber wirklich nur unnötig und dumm.



1: Das ist eigentlich viel zu verständnisvoll ausgedrückt. Selbst auf Anfängerlevel sind für Injections anfällige Queries schon peinlich.



Edit @#12: Okay, okay, ich werde an meinen Beispielen arbeiten. :p
 
Zuletzt bearbeitet:
Werbung:
Diese Gruppe wird keinen signifikanten Anteil an den Nutzern von Seiten wie kino.to ausmachen. Es ist etwas unschön, sie als Argument vorzuschieben.
Mal abgesehen davon ob ein Schaden überhaupt entstanden ist, glaub ich schon, dass "diese Gruppe" relativ signifikant ist. Natürlich nicht unbedingt die konkrete Alleinerziehende mit drei Kindern, aber es sind vor allem Jugendliche, von denen sicher nicht wenige Geldprobleme haben und eher selten in ein Kino gehen können.

Wie es Rippie schön ausführte, der materielle Schaden der Filmwirtschaft durch Raubkopien o.ä. dürfte eher marginal sein. Denn wer Kino liebt und es sich leisten kann, geht nach wie vor lieber in's Kino. Deshalb glaube ich auch nicht, das wirklich viele Kinofilme bei kino.to konsumiert wurden, sondern eher Sachen die schon im Fernseh' liefen.

Die, die dort Kinofilme anschauen gehen vermutlich genau so häufig oder selten in's Kino wie vorher. Sie haben aber eine wesentlich besser Möglichkeit an einer Teilhabe am kulturellen Leben.

Das ist auch der Punkt, Kultur und Bildung muss den Massen zur Verfügung stehen. Das klingt jetzt plakativ, ist aber durchaus ein Phänomen, was z.b. im Buckmarkt anfang des 19 Jhrd. deutlich wird. Damals scherten sich die deutschen Buchdrucker nicht um die Urheberrechte und druckten alles was es gab, im gegensatz dazu z.b. in England, wo Bücher nur in edlen Kleinauflagen, unbezahlbar für einen Arbeiter, herauskamen. Das bewirkte in der Folge, dass mehr Menschen lesen und sich bilden konnten. Worauf sich in der Folgezeit der Ruf der deutschen, als Land der Dichter und Denker herleiten läßt. Nicht wegen Goethe und so, sondern weil soviele Leute soviel erforschten, dichteten und eben Bücher schrieben und veröffentlichten.

Denn bei all dem Gejammer der Musikindustrie darf man nicht vergessen, wenn du oder ich 'ne CD besingen, wird das niemand kaufen und selbst wenn es ein paar sind. Die meisten Musiker machen das aus Liebhaberei und Hobby. Wer aber Hallen füllt, weil vielen die Musik gefällt, der verdient damit mehr als genug. Deshalb gibt es ja mittlerweile viele Musiker die erkannt haben, dass die (kostenlose) Verbreitung ihrer Musik wichtiger ist, als das die Musikindustrie damit Gewinn macht. Und ich als Amatuer freue mich ebenfalls, dass es diese Wege gibt.

Deshalb ist das Urheberrecht, auch wenn es auf dem ersten Blick so logisch erscheint, nicht unbedingt für den Musiker, Autor oder sonstigen Künstler von Vorteil. Sondern erschwert eher den Zugang zu Kunst und Bildung für die Menschen, aber auch die Verbreitungsmöglichkeit des Künstlers, da diese oft Knebelverträge unterschreiben müssen.

Auch ein kleines Nebenbeispiel das die Schwierigkeit zeigt, sind Unibibliotheken, die es immer schwerer haben ihren Bestand an Fachliteratur zu pflegen, u.a. weil es teilweise soweit geht, dass für Wissenschaftliche Arbeiten Lizenzgebühren bezahlt werden müssen. Wenn das sich durchsetzt, geht die Forschung an den Unis schnell den Bach runter und das bedeutet irgendwann technischer Stillstand
 
Was die Musik angeht, habe den Musiker verstanden, dass man dagegen nichts mehr tun kann. Deswegen steigen sie auf Konzerte um, nicht weil sie überlegt haben. Wenn mehr Leute die CD/Single kaufen würden, würden weniger Konzerte stattfinden (unwichtig ist hierbei, was dem Zuhörer besser gefällt; das ist nämlich kein Argument).
Bei Filmen ist es quasi unmöglich, Geld anders als durchs Kino oder DVDs zu verdienen.

Ich finde btw., dass der Titel des Threads "Witz, Wahsinn oder Segen?" heißen sollte, denn dann würde das für mich eindeutig ein Segen sein.

Grundsätzlich gilt: Man arbeitet nicht für nichts.
 
Ob das so Grundsätzlich ist weiß ich nicht. Ich hab ihn meinem Leben schon viel gearbeitet ohne Geld (falls du das mit nix meinst) dafür zu kriegen, mir reicht es oft Spaß daran zu haben.

Und das Geld auch anders verdient werden kann, als durch den Verkauf eines Produktes zeigt schon das Internet an sich. Facebook, google usw. kosten nichts, verkaufen nichts, sind aber mehrere Milliarden Wert.

EDIT: Und noch was, weil ich den ersten Satz zuerst nicht verstanden habe. Ich denke es ist umgekehrt, ein Musiker will zuerst Konzerte geben, seine Musik präsentieren, der Verkauf von Tonträger ist zweitrangig. Zumindest solange du auftreten kannst und kein Kunstprodukt der Musikindustrie bist. Und egal wie bekannt du bist, du verdienst IMMER mehr Geld mit auftritten als mit Tonträgern.
 
Werbung:
Was die Musik angeht, habe den Musiker verstanden, dass man dagegen nichts mehr tun kann.
Aber dann muesste die Filmindustrie sich auch eingestehen, dass man nichts dagegen tun kann.

Es ist ja nicht so, dass es nur kino.to gab, sondern unzaehlige andere Anbieter, die entweder schon existieren, oder bald in die Bresche springen werden.

Es ist meiner Meinung nach ein generelles Problem, dass (wie Struppi sagt) der Zugang unverhaeltnismaessig teuer ist und dann noch hinzukommt,
dass 50% der Neuerscheinungen in den Kinos wirklich absoluter Bullshit sind...

Ausserdem gibts ja mittlerweile immer mehr die 3D-Technik in den Kinos, Sachen, die man durch den blossen Konsum von Streams nicht mal annaehernd in
ihrer Bluete erfassen kann.
Zum Beispiel hab ich mir Avatar 3 mal im Kino angeschaut, weils einfach wirklich der Hammer(!) war.
Ich hab mir auch schon bestimmt ueber 100 DvDs gekauft, aber noch keine von der ich nicht vorher wusste, dass das angebotene totaler Bloedsinn ist
und nur fuer die schnelle Geldmache produziert worden ist (z.B. Filme wie Crank 2)....

In jedem Plattenladen kann man die Cds, die man kaufen will rauf und runter hoeren, ohne Sie kaufen zu muessen, und wenn mich die Qualitaet ueberzeugt
dann geh ich in Konzerte oder auf Festivals wie Rock im Park.

Man kanns sehen wie man will, aber fuer mich ist diese Energie, Zeit, und Geld die man in die Abschaltung (EINER!!!) Streaming Seite setzt in keinem
Verhaeltnis zum erreichten Gewinn(fuer wen auch immer)....
 
Hast du schon viel gearbeitet, ohne Geld in Tausch zu bekommen, nachdem du zig Millionen Dollar investiert hast? Mal eben 230 Mio (Quantum of Solace), 24 Mio (Hitman), 135 Mio (Shrek 4), 250 Mio (letzter Harry Potter Film oder Fluch der Karibik 4) $ invstieren ist nicht etwas, das man macht, um mal eben ein wenig Spaß zu haben.
Facebook ist mehrere Milliarden wert, aber verdienen die Milliarden? Bestimmt nicht. Google verdient viel Geld durch was anderes als sein Hauptprodukt, der Suchmaschine.

Hier ein Video, in dem Dieter Bohlen (egal ob du ihn magst oder nicht) bestätigt, dass die Verkäufe zurückgehen und mit Tournées ausgeglichen werden muss! Das ist nicht normal. Egal, wie scheinheilig er da am Ende tut: Seine Anwälte blockieren seine Inhalte im Internet auch, wo es nur möglich ist.
YouTube - ‪Johannes B. Kerner 01.11.07 - Dieter Bohlen über Filesharing‬‏
Musiker wollen Geld verdienen. Dass ihnen der Job Spaß macht, ist nicht unwichtig, aber es geht ums Geld.


@Anusha: Die größte deutsche Streamingseite wurde gesperrt. Das bezeugt vielen, dass es eine illegale Seite war und können sich nicht mehr ein gutes Gewissen einreden. Viele meiner Freunde haben mich sofort gefragt (weil scheinbar Webentwickler alles über das Internet wissen), ob sie jetzt was riskieren, seit da was mit Kriminalpolizei steht. Die meisten haben gesagt, dass sie das Risiko nicht mehr eingehen würden.
Und was sagt dir, dass andere Anbieter nicht auch verfolgt werden? Je bekannter, desto anfälliger.
 
Hast du schon viel gearbeitet, ohne Geld in Tausch zu bekommen, nachdem du zig Millionen Dollar investiert hast?
Das ist jetzt wohl alles in einem Topf geworfen. Es ging um deine Aussage:
Grundsätzlich gilt: Man arbeitet nicht für nichts.
Jetzt kommst du damit, dass Millionen invenstiert werden. Das tun die, weil die vorher Millionen Verdienst gemacht haben und das hat wenig mit Urheberrecht zu tun. Keiner sagt dass Filme kostenlos gezeigt werden sollen und da die Gewinne immer noch hoch genug sind, werden auch nach wie vor solche Filme produziert. Auch in Ländern wo es kein Urheberrecht oder man es damit nicht so eng sieht, werden Filme produziert. Weil damit Gewinn gemacht wird.

So Sachen wie die Dieter Bohlen produziert, sind genau das was ich meine mit Kunstprodukten der Plattenindustrie. Die wird es ohne ein solches System nicht mehr geben, dagegen haben aber viele Musiker in den letzten Jahren Erfolg gehabt, die in diesem System keinen Platz hätten, weil es viel einfacher geworden ist seine Musik zu verbreiten. Ich fand die Musik in den 90'er grausam, es gab so gut wie keine Plattform abseits des Mainstreams des Musikindustrie. Das ist heute anders und das liegt meiner Meinung auch daran, dass dieses Verwertungsgesetz zum Nutzen Weniger löchrig geworden ist.
 
Werbung:
Also bist du der Meinung, dass weil sie schon ohnehin genügend Gewinn machen, sie der Gewinn, den sie durch Streamingseiten verlieren, ihnen nicht zu Gute kommen darf?
Warum sollte ich dann nicht die Lizenz von vBulletin cracken? Die verdienen doch auch wunderbar.


Und das Argument, dass ich gerne mal los werden würde: Wenn das jeder machen würde, wäre die Filmindustrie arm dran. Aber zum Glück gibt es Menschen, die sich auch mal ans Gesetz halten und sich das nicht immer so zurecht biegen, wie's ihnen mal eben gefällt.
Wenn ich jetzt als Antwort bekomme, das mache aber nicht jeder, ist die Argumentationsstärke wohl schlecht.

Um auch auf die Musik einzugehen. Viele Artisten haben sich dazu bereit erklärt, ihre Musik kostenlos anzubieten. Gehen wir einfach mal davon aus, dass sie das gemacht haben, damit die Menschen mehr gebildet sind ^^'
Warum respektiert man dann nicht, dass andere Artisten das nicht wollen und downloadet ihre Inhalte wie den Rest?
 
Nein, ich bin der Meinung das das Urheberrecht, so wie es sich in den letzten Jahrzehnten entwickelt hat, auf lange Sicht Kunst, Kultur und Wissenschaft behindern und bremsen werden.

Und was die Gewinne angeht, kann ich mich nur wiederholen, die Leute bezahlen nach wie vor dafür in's Kino zu gehen, die TV Anstalten bezahlen nach wie vor dafür und die Gewinne von Warner & Co liegen nach wie vor im Milliardenbereich, wo ist das Problem?

Ich habe es doch schon gesagt, es geht nicht darum Filme kostenlos zu zeigen und die die Kino wirklich schätzen, werden auch weiterhin in's Kino gehen, aber manche Filme, die sie im Kino oder TV verpaßt, haben kostenlos runterladen. Das heißt aber eben, dass die Leute die sich für Filme interessieren, viel mehr Filme sehen und so z.b. Regiesseure wahrnehmen, die sie ohne download nie gesehen hätten.

Und das "nicht respektieren" liegt daran, dass diese Art der Vermarktung für Musiker schädlich ist. Das bedeutet das einige Wenige diktieren ein System, weil sie am meisten davon profitieren.

Ich versuche die Seite der Künstler, Musiker und die Wissenschaftler zu sehen und für all diese ist eine möglichst grosse Verbreitung ihrer Werke wichtiger als eine möglich schnelle Gewinnerzielung. Ein wichtiger "Wert" eines Künstlers ist sein Bekanntheit.

Schön dass du das Softwarebeiispiel bringst, denn dort ist es so. Du kannst einigermaßen problemlos kostenlos deine Software verbreiten oder Geld dafür verlangen. Du musst gar nicht vbulletin hacken, nimm phpBB das ist sowieso besser oder eines der anderen kostenlosen. Doch mittlerweileklagen sich die grossen Softwarehäuser "dank" des ätzenden USA Urheberrecht permanent um Millionebeträge an. Hälst du das für einen guten Weg um Software auf Dauer zu verbessern?
 
Zurück
Oben