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Eure Erfahrungen mit der Bahn im Winter

Icy

Neues Mitglied
Hallo!

Aus aktuellem Anlass möchte ich mal einen kleinen Erfahrungsthread starten.
Ich liege gerade zu Hause im Bett; vor 10 Minuten hat mein Dienst (FSJ) begonnen. Leider komme ich mal wieder wegen der Bahn nicht rechtzeitig zur Arbeit.

Ich wohne in Werne und muss nur eine einzige Station mit dem Zug nach Lünen fahren.

Montag morgen ist mein Zug komplett ausgefallen; nachmittags kam er mit einer halben Stunde Verspätung (natürlich völlig ohne Durchsage am Bahnhof) an.
Gestern morgen kam er perfekt pünktlich an und ich hatte schon richtig gute Laune. Nachmittags allerdings fiel er wieder komplett aus und ich musste mit dem Bus zurück.
Heute morgen wieder Komplettausfall.

Das sind so meine Erfahrungen bis jetzt mit der Eurobahn. Bin mittlerweile echt stocksauer.
Ich meine, wenn die Züge sich um zehn Minuten verspäten, kann ich das natürlich verstehen. Nur wenn tagelang Züge komplett ausfallen und eine so große Organisation es nicht schafft, sich mal ansatzweise auf Schnee einzustellen, dann finde ich das einfach nur peinlich.

Ich wollte mal von euch wissen: Was sind bis jetzt so eure Erfahrungen mit der Bahn oder anderen öffentlichen Verkehrsmitteln? Könnt ihr ständige extreme Verspätungen oder Totalausfälle verstehen?
Und weiß jemand, ob ich das Unternehmen für Komplettausfälle haften lassen kann? Ich habe immerhin knapp 80€ für mein Monatsticket bezahlt und kann die damit verbundenen Leistungen nicht in Anspruch nehmen.

MfG Icy
 
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Die Zugausfälle liegen vielleicht daran, dass die Strecke eine Nebenstrecke ist, da die Bahn nicht mehr genügend Züge hat, um die Hauptsrecken zu bedienen.

Letztlich liegt das Chaos wohl eher weniger am Winter, als daran, dass heutzutage alle Betriebe möglichst "schlanke" Abläufe als Ziel haben. Es geht darum Gewinne zu maximieren und Kosten zu reduzieren. Das bedeutet aber, dass jede Ablaufstörung zu einer mittleren Katastrofe wird. Das zieht sich doch momentan durch alle Bereiche. Wenn die "Lagerhalle" Autobahn Störungen aufweist, bricht allerorten die Versorgung zusammen. Wir haben ja noch Glück, das bei uns solche Wetterlagen, in der Regel nicht zu lange dauern und (bisher) nur ein paar etwas abgelegene Tankstellen davon betroffen sind.

Auch die Fokusierung auf den Fernverkehr zu lasten der Pendler ist so ein Symptom. Da werden für Milliarden Prestigeprojekte aus dem Boden gestampft, damit man auf der Strecke Paris - Bratislava ein halbe Stunde Fahrzeit spart. Aber die, wie die du, jeden Tag fahren müssen, werden als lästiges Beiwerk gesehen. Und dieses Jahr besonders belohnt, da sie allein die alljährliche Preiserhöhung tragen müssen.

Abgesehen, von den aktuellen Totalausfällen, läßt sich dieses System auch in der Reisezeit im Sommer beobachten. Völlig überfüllte Züge sind dann keine seltenheit. Meine letzte Zugreise, fand auch auch stehend im Gang direkt vor dem Klo statt, natürlich mit 50 Minuten Verspätung, auf einer 300 KM langen Strecke mit einem Umstieg.

Wie das System läuft, läßt sich exemplarisch an diesem Artikel sehen Finanzierungsloch für Bahnprojekte von 23 Milliarden Euro | Vergabeblog - Großprojekte sind wichtiger, als ein erhalt der Infrastruktur. Interessant ist, dass noch im März, die SPD den Bau von S21 hinausschieben hätte können, um das Geld dort wo es benötigt wird einzusetzen..

Wäre ich Politiker und hätte ein Haus, würde ich erstmal den Partykeller ausbauen, auch wenn's durch Dach regnet.
 
Also mit dem Zug fahr ich jeden Montag und alle 2 Wochen Donnerstag auch immer eine Haltestelle in die Stadt, von da aus dann nochmal gut 8-9 Haltestellen mit einem anderen Zug zur Berufsschule. An meinem Bahnhof hat der Zug oft 15 Minuten Verspätung, der Zug in der Stadt aber nicht, und der wartet nicht. Bei einer Umstiegszeit von ca. 5 Minuten verpasse ich diesen Zug natürlich locker und darf auf den nächsten warten. Dieser fährt regulär 50 Minuten später, hat aber meinstens ca 30 Minuten Verspätung.

Mit dem Bus ist es aber noch schlimmer, am Montag wollte ich mit dem Bus in die Stadt fahren, statt 45 Minuten hat er ganze 1 1/2 Stunden benötigt und von da aus nochmal nach Hause hats nochmal eine Stunde gedauert. Mit warten war ich knapp 3 1/2 Stunden unterwegs, normalerweise 1 1/2 Stunden. Und ich muss noch dazusagen, die Stadt hat die Berufsschule nach Außen in den Landkreis verlegt, weil dort die 'Infrastruktur' besser ist. Man siehts echt, wenn ich erst in der 4ten Unterrichtsstunde komme, wenn ich morgens mit dem ersten Zug an meinem Bahnhof losfahre...

Die öffentlichen Verkehrsgesellschaften haben diesen Winter echt verkackt =)
 
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Von den Störungen der Züge durch den Winter bekomme ich nicht so viel mit, fahre u-Bahn :). Was mich viel mehr aufregt, sind die Gewerkschaftsstreiks, bei welchen teilweise auch U-Bahn-Führer einbegriffen sind. Dann fallen am Morgen, als normal die Bahn alle fünf Minuten kommt, gerne mal 3-4 aus. Das ist nichtmal so das Problem, nur kommt man mit dem kommenden Zug nicht mehr mit, weil er vollkommen überfüllt ist -> weitere Züge abwarten.

Aber ist immer noch nicht annähernd so spektakulär wie eure drei-stündigen Wartezeiten... Respekt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Als Bahnvielfahrer erlebt man natürlich viel - doch hat sich vor allem die Kundenbetreuung in der vergangenen Zeit sehr verbessert. Seit Mitte 2009 gelten die aktuellen Fahrgastrechte.
Ein "Best of" der Bahn-Erlebnisse im Allgemeinen sammelt gerade der Spiegel und hat vor diese zu veröffentlichen. Mehr dazu auf Spiegel Online.
 
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