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Computerkurs für Menschen mit Behinderung

Icy

Neues Mitglied
Hallo zusammen,

ich hoffe, ich bin mit meinem Thema im richtigen Forum :p

Zur Sache: Ich mache gerade mein FSJ (Freiwilliges soziales Jahr) in einer Einrichtung für Menschen mit körperlichen und geistigen Behinderungen.
Nun möchte ich gern eine kleine Computer/Internet-AG starten. Die haben damit nämlich noch gar keine Erfahrung und ich finde, soweit es ihre Behinderung erlaubt, haben solche Menschen genauso ein Anrecht auf mediale Freiheit wie Menschen ohne Behinderung.

Nun habe ich mir den Kopf darüber zerbochen, wie ich das Ganze am besten angehen kann. Ich möchte nicht dastehen und sagen "Wenn man hier drauf drückt, kann man sowas machen und blabla".
habt ihr sinnvolle Ideen für mich, wie ich die Leute vorsichtig und verständlich daran bringen kann?

MfG Icy
 
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1. Danke (:
2. Alle Arten von Behinderungen. Wir haben Downsyndromler, Leute mit starker Intelligenzminderung (heißt Leute, die aufgrund ihres niedrigen IQs (unter 70) aks geistig behindert gelten), Menschen, die nach Unfällen eine geistige Behinderung erhalten haben, etc...
Im Alltag zeigt sich das ganz unterschiedlich; einige Leute benötigen permanente Pflege und Obhut, andere wiederum können ihren Alltag fast allein bewältigen und brauchen nur einen strukturierten Tagesablauf und bspw. Hilfe bei Arztbesuchen o. Ä.
Ich werde denke ich nur Leute in die AG nehmen, die auch lesen können oder denen ich es zumindest zutraue, dass sie einen PC an sich ebdienen können.

MfG Icy
 
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Moin Icy,

schöne Idee, sicherlich nicht ganz einfach umzusetzen. Ich hätte da ganz bestimmt ein Problem, weil mir die notwendige Geduld fehlt, Menschen etwas beizubringen. Mein Respekt für dieses Vorhaben.

Ich bin nicht sicher, ob ich Dein Vorhaben aus der richtigen Perspektive sehe. Das Thema Computer, insbesondere Internet, ist ein sehr komplexes. Wo willst Du anfangen, wo darauf aufbauen. Was "dürfen" sie (bezogen auf die Userrechte), was nicht. Vieles, was für Dich völlig selbstverständlich ist, da Du mit diesem Thema aufgewachsen bist, ist für Deine Schützlinge völliges Neuland. Diese Erfahrung ist leider hin und wieder mit Angst verbunden.

Ein Lernen "an der Tafel", wie man es aus der Schule kennt, dürfte nicht umzusetzen sein. Die Variante "learning-by-doing" scheint mit die sinnvollste zu sein, doch das lässt sich wohl nur mit extrem kleinen Gruppen realisieren.
Meine Mutter macht mit Ende der 60er jetzt einen Computerkurs (Windows für Anfänger, speziell für ältere Menschen). Der Kurs ist auf max. 7 Personen begrenzt. Und das sind alles Menschen, die schon einen Computer zu Hause haben, nur (ansatzweise) wissen wollen, wie die rudimentären Dinge funktionieren. Der Dozent fängt tatsächlich bei "Adam&Eva" an und erklärt den kleinsten Schritt, bis ihn alle umsetzen können. Gemeint sind damit allerdings keine Software-Installationen, sondern (für uns) vglw einfache Dinge wie "wo stecke ich den USB-Stick hin" oder "wie speichere ich eine Datei".

Ein weiterer Punkt schiesst mir gerade durch den Kopf: wenn Dein FSJ beendet ist, setzt mglw niemand diese Aktion fort. Vll bildest Du von vorneherein einen "Nachfolger" aus, evtl auch aus den Reihen Deiner Schüler.

Sicher hast Du schon Kontakt zu Kollegen aus anderen Einrichtungen aufgenommen, auch Kollegen aus WfbM´s können Erfahrungen beisteuern.

Eine letzte Frage stellt sich im Moment noch. Wie sind Deine Schüler strukturiert ? Wenn sie einmal Kontakt zu diesem Medium haben, heist es dann "das will ich haben" ? Ist das "computing" im Privatleben möglich (evtl. lebt der Eine/die Andere im Wohnheim) ? Wenn nicht, wie sollen Deine Schüler üben. Ohne Übung könnte dieses Vorhaben schnell in einer totalen Frustration enden. Ein Frustration für beide Seiten.

Ich will das Vorhaben keinesfalls schlecht reden, doch solltest Du unbedingt darüber nachdenken, das (soziale) Umfeld Deiner Schüler mit einbeziehen, evtl den Familien das Projekt vorstellen. Vll wäre es sogar eine gute Idee, jedem Schüler einen "Kommilitonen" aus seinem näheren Umfeld zur Seite zu stellen. Jemand, zu dem er Vertrauen hat, der ihm helfen kann, wenn er Zweifel bekommt.

Grüße
low
 
Du kannst den Ja erzählen wie sie ihre Bilder auf den Computer laden und dann angucken etc. :)
 
Hallo,

also erstmal finde ich, - wie könnte ich anders - dein Vorhaben ist wirklich eine gute Idee. Die sich dir stellende Problematik verstehe ich ebenfalls.

Ich würde mich vielleicht mit einem ausgebildeten Betreuer zusammensetzen und etwas nachforschen, wie diese beim Beibringen neuer Spiele, etc. vorgehen. Ob man tatsächlich 'beibringen' sollte oder man sie den Computer eher selbst entdecken lassen sollte.

Die haben sicherlich ein paar Tipps für dich parat.

LG
Vitus
 
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