Efchen schrieb:
Wenn ich runde Ecken per CSS mache, und ein Browser kann das nicht, dann sind die Ecken halt eckig. Das brucht der Benutzerfreundlichkeit keinen ab.
Loon3y schrieb:
halt halt halt! Nenne mir ein Beispiel das nicht benutzerunfreundlich wäre, wenn man die Arbeitstechnik so umstellt wie ich es gesagt habe (in punkto CSS).
Runde Ecken werden zu eckigen Ecken (hehe..) -> benutzerunfreundlich
transparenz wird zu nicht tansparenz -> benutzerunfreundlich (sofern die Schrift dann lesbar ist..)
Boxshadow wird zu kein Schatten -> benutzerunfreundlich
SVG wird zu Alternativbild -> benutzerunfreundlich
Irgendwelche "DOM-manipulationen" oder JS-features werden zu reinen HTML -> benutzerunfreundlich.
So weit sind wir da eigentlich gar nicht auseinander. Ich glaube nur, der Zeitpunkt, sowas eiskalt umzusetzen, ist noch nicht gekommen und wird auch nie kommen, da es immer Technologien geben wird, die noch nicht zur überwältigenden Mehrheit der Nutzer "durchgesickert" sind.
Daher mal die Frage: Wieso designen wir überhaupt Internetseiten und schicken nicht nur ungestyltes HTML (also die reinen Informationen) raus? Wieso setzen wir JavaScript-Enhancements ein? Und warum *wollen* wir überhaupt abgerundete Ecken oder auch größere Verzierungen? All das sollte niemals unfunktional sein. Frei nach "Form follows function" behaupte ich, dass auch eher kleine Design- und Bedienungsaspekte die Usability beeinflussen. (In diesem Zusammenhang eine
nette Anekdote zu runden Ecken.) Jede unnötige Regression verschlechtert potentiell das Benutzererlebnis. (Um es noch mal zu betonen: Das ist keine Aussage, die ich speziell auf runde Ecken beziehe -- aber im Zweifel durchaus auch. Siehe mein letzter Post.)
Loon3y schrieb:
Es wird eigentlich, oder sollte - sofern man es richtig macht -, nie benutzerunfreundlich werden, wenn man die "Alternative" dann darstellt. Es ist dann eben nur nicht so schön in manchen Browsern.
Wir reden hier aber nicht von 0.5 % der Nutzer, die mit dem Netscape 3 unterwegs sind. Ich weiß, ihr definiert "Nutzerfreundlichkeit" etwas überspitzt gesagt als "kann jeder Nutzer problemlos verwenden, weil alle Funktionen gut sichtbar vorhanden sind und gegen keine Grundprinzipien verstoßen wurde", was ja auch richtig ist. Ich würde aber noch einen qualitativen Aspekt hinzufügen: "Jedem Nutzer sollte zudem nach Möglichkeit die am besten aussehende und am besten funktionierende Version einer Seite dargeboten werden." Das heißt natürlich nicht, dass man wer weiß welche Verrenkungen anstellen sollte. Weiter ausgeführt habe ich das im letzten Post.
Wer ein 20 Jahre altes Auto fährt, der lebt auch mit hohen Spritkosten und eventuell keiner grünen Plakette für Stadtteile, aufgrund der hohen Abgaswerte. Also wieso sollte dann ein User mit einem veralteten Browser nicht auch nur das minimum (was natürlich dennoch benutzerfreundlich ist) zu Gesicht bekommen? So grenze ich keinen aus, aber ich Arbeite mit den Browsern und nichit für die Browser.
So arg benutzerfreundlich klingt das in meinen Ohren nicht. :) Auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Wir reden hier nicht von einem verschwindend geringen Nutzeranteil. Du solltest vielleicht *für den Besucher* (bzw. letztlich für den Kunden) arbeiten.
Deine Unterscheidung in "für" und "mit" dem Browser ist irgendwie nicht ganz trennscharf. Wie neuroleptika sagte: vendor-spezifische CSS-Regeln sind im Grunde Hacks. Syntaktisch und semantisch (weil bedeutungslos) einwandfreie Div-Elemente sind keine Hacks. Du könntest genau umdrehen, welche Technik "für" und welche "mit" den Browsern arbeitet.
Was ist perfomanter:
8 Grafiken und 2KB HTML mehr laden (aufgrund der vielen <div>)
oder
0 Grafiken, 1 Zeile CSS und 0KB mehr HTML zu laden?
Rechne das doch mal hoch wieviele Schattengrafiken, abgerundete-Eckengrafiken und und und du lädst, nur damit es in allen Browsern geht. Kleinvieh macht auch misst.
Dass sich die Frage nicht stellt, weil der Effekt nunmal flächendeckend nicht anders zu erzielen ist, habe ich bereits gesagt. Abgesehen davon sind 2 kb Code und 8 Grafiken, die gecached werden, nichts, worüber man sich den Kopf zerbrechen müsste. Die Zeit ist besser in SQL-Statements und serverseitiges Caching investiert.
Um es noch mal in einem Satz zu sagen: Ich halte es für falsch, einem großen Nutzeranteil unnötigerweise eine "minimalere" Seite zu präsentieren.
Das ist eine allgemeine Aussage, die ich deiner allgemeinen Aussage "dann wird es eben nicht angezeigt" entgegensetze. Im konkreten Fall ist das sicher abzuwägen.
So, und wirklich nur so, bekommt man Browser wie IE6, IE7 und andere Altlasten weg.
Das ist "optimiert für 1024x768 32-Bit" in Version 2.0. Ich bin nicht wirklich dagegen, aber man sollte sich vergegenwärtigen, dass das eine Bevormundung des Benutzers ist. Zumindest dann, wenn es anders zu lösen ist.