• Jetzt anmelden. Es dauert nur 2 Minuten und ist kostenlos!

Interface ist das Böse

Telepus

Mitglied
Ein Post aus meinem Blog:

Keine der Firmen, die Ihnen das Interfacedesign verkaufen, wird sagen “Interface ist das Böse”. Sie werden niemals zugeben, das Interface kein Geld für die Kunden bringt.

Aus der Sicht der Systemtheorie ist Interface eine enge Stelle mit kleinem Wirkungsgrad, wo Geschwindigkeit, Energie, Kapazität, Zeit, Nutzer und Geld Verlohren gehen. Am wenigsten effektiv sind die Benutzeroberflächen in Grafikdesign. Im Unterschied zur Bedienelementen an den Geräten und Maschinen lassen die Benutzeroberflächen viel Platz für menschliche Fehler und Unstimmigkeiten.

Interface zu minimieren ist teuer und kompliziert, doch ohne ihn funktioniert das System viel effizienter.
Einfachstes Beispiel – zwingende Registrierung in Web-Shops. Erst mal ist Käufer gezwungen sich Login und Passwort auszudenken, danach soll er sich vor dem System rechtfertigen und sein E-Mail bestätigen. Diese für den Nutzer, schwachsinnige Aktionen, verzögern das Kaufen, filtern unerfahrene Käufer raus und spiegeln sich im Umsatz wieder.

Leistungsfähiges Geschäft verkauft ohne künstlichen Barrieren:
kaufen_statt_regiestrieren.png

Mobilfunk Anbieter haben keinen Button “Eine SMS kaufen” oder “drei Gesprächsminuten kaufen”. Wenn Abonnent nicht jedes Mal sich zum Kauf entscheiden muss, fällt ihm leichter sich vom Geld zu trennen. Kauf finden überhaupt ohne Interface statt:
interface_b%C3%B6se_kaufen_automatisieren.png

Interface senkt die Effektivität und Leistungsfähigkeit eines Systems. Deshalb muss es versucht werden Kontakt mit ihm zu minimieren, ohne der Funktionalität zu schaden. Es müssen neue Szenarien der Konversation entwickelt werden.Dann ist es möglich unnötige Barrieren zwischen Kunden und Waren, zwischen Verkäufer und den Geldern des Käufer zu entfernen.


 
Werbung:
Und jetzt? Dein Beitrag hier im Forum ist keine Kopie deines Blogeintrages, welcher Widerum nur die Übersetzung eines vor über einem Jahr erschienenen Artikel ist (Quelle gibst du ja in deinem Blog an). Da das hier die Plauderecke ist vermute ich du willst ein wenig über das Thema diskutieren? Ein paar Leitfragen, die du dir zur Diskussion gewünscht hättest könntest du ruhig mit angeben, denn so sieht der Thread hier eher nach purer Werbung für deinen Blog aus, wobei ich finde dass Artikel übersetzen keine wirkliche Kunst ist. Die Grafiken hast du dem Anschein nach zwar auch selbst (nach-)gebaut, aber auch das ist keine wirkliche Leistung ;)
 
Hm ich sah zwar beim Lesen manchmal so aus, wie der Vogel von deinem Avatar-Bild, habe aber zumindest das Beispiel mit der zwingenden Registrierung nachvollziehen können.

Nur mit Interface verbinde ich die ganze Benutzeroberfläche. Sätze wie "Interface senkt die Effektivität und Leistungsfähigkeit eines Systems" - sollen also Webseiten in Zukunft weniger mit dem Benutzer kommunizieren? - Was hat dann die überflüssige / falsch platzierte Registrierung mit Kommunikation zutun?

Oder was meinst du mit Interface , Zitat:
Ein Post aus meinem Blog:
doch ohne ihn funktioniert das System viel effizienter.

Wer ist dieser "Interface"?

PS: Wenn der Text übersetzt wurde, verstehe ich woher meine Kopfschmerzen kommen, demnächst bitte wenn schon dann in Englisch posten, Danke ! ;) (oder besser übersetzten)
 
Werbung:
Das ist in der Tat Werbung für Blog. Dort gibt es noch mehr schlecht geschriebenen Beiträge.

Wer ist dieser "Interface"?

Ein Interface, ist das "wie das System" mit dem Nutzer kommuniziert. In den Beitrag geht es darum diese Kommunikation in den Hintergrund zu stellen. Am besten macht das System alles selbst, ohne den Nutzer um etwas zu fragen. Denn Menschen machen häufig Fehler, ein Algorithmus, wenn es richtig entwickelt ist, nie.
 
Habe mir den englischen Text nochmal durchgelesen, ich finde "weniger Barrieren" statt "weniger Interface" (interpretiere ich strikt mit Benutzeroberfläche) hätte man besser verstanden.

Deine Erläuterung ist ganz plausibel. Finde es auch interessant mal drüber nachzudenken, was wo zuviel ist. Da machen bestimmt die meisten Online Shops sehr viele vermeidbare Fehler.

Ich finde übrigens, dass der Teil des Originaltitels (mit den Email-Adressen statt -Registrierung), den du leider weggelassen hast, auch ein gutes Beispiel ist.
 
Das geht imho schon etwas in die Richtung Usability. Die Oberfläche einer Software, gleich welche, muss schließlich so beschaffen sein, dass sie den Nutzer zu seinem Ziel führt und gleichzeitig nicht verwirrt oder ablenkt. Wenn man dafür Barrieren abbaut erleichtert man gleichzeitig auch die Handhabung, das erfordert von der Software aber auch eine passende Oberfläche für den Nutzer. Leider wird das heutzutage viel zu selten beachtet. Desktop-Software ist oft viel zu umständlich, Apps fürs Handy, Shops und Webseiten enthalten viel zu viele Elemente ohne wirkliche Funktion für den Nutzer, meist auch Funktionen die ihn nicht interessieren und er nicht nutzt.
 
Werbung:
Ja, wobei das auch auf das jeweilige Umfeld ankommt. Die großen Desktops verfolgen in der Hinsicht durchaus unterschiedliche Ansätze. Grundsätzlich stimme ich aber zu, obwohl ich nicht wirklich behaupten kann, zu wissen, was Otto Normalnutzer braucht und was nicht. Ich bin ganz froh, keine GUIs für Desktop-Anwendungen entwerfen zu müssen.

Es sollte aber beachtet werden, dass zu sehr verkürzte Interface-Interaktion auch ein Betrugsversuch sein kann. Ein Beispiel dafür ist sicherlich jedwede Art von Abofalle (etwa im Mobilfunkbereich).[1] Das Beispiel mit dem wegoptimierten „Kaufen“-Button aus dem Artikel sehe ich auch kritisch. So was lässt sich sicherlich letztlich nur fallbezogen bewerten, aber wenn die Gefahr besteht, dass ich etwas kaufe, wenn ich an einer bestimmten Stelle klicke, würde ich das als Nutzer schon gern irgendwie mitbekommen. Es gibt auch die Dimension Nutzerinteresse/Anbieterinteresse. Das Abwägen der Interessen aller beteiligten Akteure ist durchaus komplex. Es gilt immer zu beachten, wer zu dem Thema mit welcher Absicht argumentiert.

SMS hat inzwischen ein Level erreicht wie meinetwegen Strom oder ÖPNV-Nutzung. Es ist Allgemeinwissen, dass es Geld kostet, eine Lampe leuchten zu lassen oder Bus zu fahren. Bei SMS hängt es damit zusammen, dass die Menschheit seit mehreren Jahrzehnten weiß, dass Telefonieren nicht kostenlos ist.

Abgesehen davon erfordert das Versenden einer SMS noch jede Menge Interaktion. Das braucht ohne das Tippen des Inhalts schon mindestens drei Aktionen (SMS-Anwendung starten, „Senden“ klicken, Empfänger wählen).

Ich denke nicht, dass die Metapher generell auf jede Form des Kaufens übertragbar ist. Zudem verklicken wir uns einfach schneller, als wir zum Hörer greifen und eine Nummer in Australien anwählen.

Andererseits habe ich tatsächlich schon Dinge nicht gekauft, weil ich das notwendige Interface nicht bewältigen konnte. Konkret zum Beispiel alles, was den Besitz einer Kreditkarte erfordert. Wobei das vielleicht eher eine Frage der Ausprägung des Interfaces ist.



Noch was vergessen: Ich stimme Tars Kritik hinsichtlich fehlender Leitfragen in gewisser Weise zu. Auch enthält der Thread Werbung für das Blog, ja. Andererseits wird niemand gezwungen, das Blog anzuklicken, und Telepus bringt hier Inhalt ein, statt etwa „nur“ eine mehr oder minder simple und mehr oder minder gut beschriebene Frage zu stellen. Ich kenne diese Art von Threads üblicherweise als „Klickt mal hier. Was sagt ihr dazu?“, also ohne Bereitstellung des Inhalts. Ich würde selbst sagen, dass solche Threads ein schmaler Grat sind, aber hier finde ich es eigentlich ganz gut.[3]

Die sprachliche Qualität wurde ja bereits angesprochen. Da ist noch Luft nach oben. Es heißt etwa „Registrieren“ (vorne ohne ie).



1: Persönliche Anmerkung: Was die Bahn in der Abo-Hinsicht mit der BahnCard abzieht, ist auch grauenvoll. Man geht meines Wissens beim Kauf automatisch ein Abo ein, das nur zu wahnwitzigen Zeitpunkten (bis 3 (?) Monate vor Erneuerung, aber theoretisch[2] auch nur ab 4 (?) Monate vor Erneuerung) gekündigt werden kann. Umgekehrt sind sie auch – oder gerade? – gegenüber langjährigen Kunden sehr schnell mit Mahngebühren. Da wäre mehr Interface wirklich nicht schlecht… Na ja, so was ist wohl „branchenüblich“.

2: Praktisch sind sie da tatsächlich bei verfrühten Kündigungen „kulant“.

3: Abgesehen davon bin ich ein großer Freund des Konzepts „Blogeintrag ist besser als Forenpost“. Forenposts und komplette Foren tendieren dazu, zu verschwinden, weil die Autoren den Inhalt letztlich nicht selbst kontrollieren. Zudem wird einem Dritten (dem Forenbetreiber) im Grunde immerzu willkürlich Content geliefert, den er in Werbeeinnahmen ummünzt, die ausschließlich in die eigene Tasche fließen. – Das ist keine Kritik, das ist nur eine Tatsache. Was ich sagen will, ist: Die Leute, die hier Content/Ideen/usw. einbringen, sollten nicht über Gebühr kritisiert werden, wenn sie auch mal die Werbetrommel in eigener Sache rühren.[4] Das ist aber natürlich auch kein Freibrief, hier die letzten paar Jahrgänge der eigenen Seite zu dumpen. Use your Menschenverstand.

4: Das meine ich nicht negativ, falls es so klingt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben